„Der Deutsche Handballbund hat immer gesagt, dass man die Entscheidungen akzeptiert, und so handhabe ich es auch. Ich habe mir nie Gedanken über eine Absage gemacht“, sagte Wolff in einem am Montag veröffentlichten „Kicker“-Interview und ergänzte: „Aber wenn man sieht, dass andere Nationen mit voller Kapelle anreisen und keine derartigen Absagen haben, könnte man etwas sarkastisch schon behaupten, dass andere Spieler wohl besser in der Lage sind, ihre kurzzeitige Abwesenheit zu organisieren.“
Wolffs ehemalige Kieler Mannschaftskameraden Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Steffen Weinhold hatten aus familiären Gründen auf ihre Teilnahme am Turnier vom 13. bis 31. Januar in Ägypten verzichtet. „Ich bin kein Familienvater, da kann ich mich nicht hineinversetzen, aber Familienväter aus anderen Ländern nehmen auch teil“, sagte Wolff dem „Kicker“. Bereits zuvor hatte der 29 Jahre alte Keeper des polnischen Spitzenclubs Vive Kielce die Entscheidungen kritisiert.
Im Anschluss an die gelungene WM-Generalprobe gegen Österreich (34:20) am Sonntagabend zog Wolff einen Schlussstrich unter die von ihm ausgelöste Diskussion. „Absagen sind kein Thema bei der Weltmeisterschaft, wir müssen nach vorne schauen. Es war kein Thema und wird auch keines sein“, sagte der 29-Jährige. Auch Bundestrainer Alfred Gislason und DHB-Sportvorstand Axel Kromer hakten die Debatte, die für Unruhe gesorgt hatte, ab.
Er freue sich dennoch auf die Weltmeisterschaft und denke, dass die DHB-Auswahl trotz der fehlenden Erfahrung das Potenzial habe, für eine Überraschung zu sorgen, sagte Wolff. „Doch insgesamt ist es schade für uns, dass wir nicht in Bestbesetzung antreten können. Aber – und das sehe ich ähnlich wie Bundestrainer Alfred Gislason – bedeuten solche Absagen auch immer die Chance für neue, junge Spieler, die jetzt heiß sind, um sich zu beweisen.“
Das DHB-Team startet am Freitag gegen Uruguay in die WM.