Die langersehnte Rückkehr der Zuschauer soll Deutschlands Handballerinnen beim Start in die EM-Qualifikation beflügeln.
Gegen Griechenland spielt das Team von Bundestrainer Henk Groener am 7. Oktober (20.15 Uhr/Sport1) in Trier erstmals seit fast zwei Jahren wieder vor Publikum – und will dieses mit vielen Toren verwöhnen. „Ich würde mich freuen, wenn wir die Halle relativ voll bekommen und die Zuschauer begeistern können“, sagte Bundestrainer Henk Groener.
„Der Sport lebt von Emotionen“
Die Arena in Trier darf unter Beachtung der 2G-Regel mit genesenen oder geimpften Besuchern voll ausgelastet werden. „Das gibt eine ganz andere Atmosphäre. Der Sport lebt von Emotionen“, sagte Groener. Auch Alina Grijseels, neben Emily Bölk eine von zwei Kapitäninnen, freut sich auf das erste Spiel vor Fans seit der WM im Dezember 2019. „Es ist natürlich schöner, vor Zuschauern zu spielen und eine Reaktion von den Rängen zu bekommen. Das motiviert uns noch mehr“, sagte die Rückraumspielerin vom deutschen Meister Borussia Dortmund.
Ausverkauft ist die Partie jedoch noch nicht. Kein Wunder, zählt Griechenland doch nicht gerade zu den ersten Adressen des Frauen-Handballs. Groener hat daher auch eine unmissverständliche Marschroute vorgegeben. „Wir sind Favorit, ein Sieg ist Pflicht. Es geht mehr darum, wie die Mannschaft auftritt. Wir wollen das Spiel bestimmen und das Tempo vorgeben“, forderte der 61-Jährige.
In der Ausscheidung für die EM 2022 sind Belarus und Weltmeister Niederlande die weiteren Gruppengegner der deutschen Mannschaft. Die ersten zwei Teams qualifizieren sich für die Endrunde in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro.
Einspielen für die WM
Zweifel an der EM-Teilnahme bestehen kaum, weshalb das erste Länderspiel seit der erfolgreich bestandenen WM-Ausscheidung gegen Portugal vor einem halben Jahr – wie auch das zweite Gruppenspiel gegen Belarus am 10. Oktober an gleicher Stätte – eher dem Einspielen für die Weltmeisterschaft vom 1. bis 19. Dezember in Spanien dient. Dort trifft die deutsche Mannschaft in der Vorrunde auf Tschechien, die Slowakei und Ungarn. „Dort wollen wir wieder angreifen“, sagte Grijseels.
Nach dem Verpassen der Olympischen Spiele und der verpatzten EM im Vorjahr hat es in der DHB-Auswahl einen personellen Schnitt gegeben. Langjährige Stützen wie Kim Naidzinavicius und Julia Behnke sind nicht mehr dabei. „Wir wollen weiter zusammenrücken und bei der WM den nächsten Schritt machen. Ich sehe uns auf dem Weg nach oben, den wollen wir fortsetzen“, sagte Groener.
Seiner jungen Mannschaft attestierte er viel Potenzial. „Im athletischen Bereich haben wir schon große Fortschritte gemacht, spielerisch wird es auch immer besser“, sagte der Niederländer, dessen Vertrag im April 2022 ausläuft. Über eine mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit wollen der Verband und Groener Anfang kommenden Jahres reden. Bis dahin sind Taten gefragt.