Wien (dpa) – Kurz vor dem Start in die Europameisterschaft sind die deutschen Handballer bereits in guter Form. Beim abschließenden Test am Montagnachmittag (14.40 Uhr) in Wien gegen Österreich will die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop das beweisen.
Schon beim ersten Testspielerfolg gegen Island (33:25) hatte das aufgrund von zahlreichen Verletzungen neu zusammengestellte Team gezeigt, wozu es in der Lage ist. In Wien geht es nun um die Details. Außerdem muss der Bundestrainer noch eine schwierige Entscheidung treffen.
STREICH-KANDIDATEN: Einen Spieler muss Prokop vor dem Turnierstart am Donnerstag (18.15 Uhr) gegen die Niederlande noch aus seinem derzeit 17 Spieler umfassenden Aufgebot streichen. Nach dem Sieg gegen die Isländer am Samstag hatte der 41-Jährige noch keine Ahnung, wen es treffen wird. Das Duell mit den Österreichern soll ihm die dafür entscheidenden Erkenntnisse bringen. Vielleicht trifft es Kreisläufer Johannes Golla, der sich großer Konkurrenz ausgesetzt sieht. Möglicherweise verzichtet Prokop zunächst aber auch auf Außenspieler Patrick Zieker, oder auf jemanden aus dem Rückraum.
POSITIONSANGRIFF: «Wir wissen alle, dass wir nicht den Superstar im Rückraum haben im Vergleich zu den ersten vier, fünf Top-Nationen», sagte Prokop nach dem Sieg gegen Island. Dass es gerade deshalb auch noch im Positionsangriff hapert, war nicht zu übersehen. Vermutlich wird der Coach auch in Wien wieder verstärkt Paul Drux und Marian Michalczik auf Rückraum Mitte einsetzen. Er erhofft sich aber auch größere Impulse von den Spielern auf den anderen Rückraumpositionen. Außerdem müssen die laut Prokop «ungewöhnlich vielen technischen Fehler» minimiert werden.
STIMMUNGSTEST: In Wien wird die DHB-Auswahl erstmals seit längerer Zeit mal wieder die Erfahrung machen, dass ein Großteil des Publikums gegen sie ist. Die Heim-WM vor einem Jahr war auch deshalb größtenteils erfolgreich verlaufen, weil die heimischen Fans die Mannschaft immer lautstark unterstützt hatten. Das wird in Wien und danach beim Turnier in Norwegen, Österreich und Schweden anders sein.