„Wir werden bis zum Umfallen kämpfen müssen, um dort zu punkten“, hatte Piotr Przybecki, Trainer von Handball-Zweitligist VfL Lübeck-Schwartau, vor der Auswärtspartie bei der gegen den Abstieg spielenden HSG Konstanz gesagt. Und der VfL-Coach lag damit richtig, dass für seine Sieben am Bodensee nur etwas drin sein würde, wenn sich alle bis zur Decke strecken. Das taten die Lübecker zwar – mussten sich am Ende aber dennoch mit einer 22:31 (9:12)-Schlappe auf den Heimweg machen. Entscheidend für die Niederlage: Wie schon im Auswärtsspiel beim TuS Ferndorf scheiterte der VfL an der eigenen Wurfeffektivität.
Dabei hatte es zunächst gut ausgesehen für die Lübecker, die trotz langer Anreise mit Flugzeug, Bus und Fähre von Beginn an hellwach waren und scheinbar bereit, den Kampf anzunehmen. Die Auswärtsreise überraschend nicht mit angetreten hatte Julian Borchert. Für den 21-Jährigen, den der VfL nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Stammkeeper Dennis Klockmann unter der Woche verpflichtet hatte, lag keine Spielgenehmigung vor, sodass erneut Torwarttrainer Jörg Engelhardt (52) aushelfen musste.
Nils Conrad im VfL-Kasten machte seine Sache zunächst gut, und vorne besorgte Julius Lindskog Andersson nach knapp neun Minuten den Treffer zum 4:2 für die Gäste. Doch Konstanz ließ sich nicht abschütteln, fand besser ins Spiel und glich zum 5:5 aus (16.).
Die kompakte Abwehr mit einem starken Conrad dahinter konnte zwar in der Folge einige HSG-Angriffe abfangen und Gegenstöße einleiten, doch durch ungenaue Anspiele schlug der VfL daraus kein Kapital. Auch deshalb gingen die Gastgeber mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Pause.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war die HSG das tonangebende Team. Die Lübecker ließen weiter beste Möglichkeiten liegen, sodass Konstanz über 17:11 (36.) auf 21:14 (44.) davonzog. Zwar bäumte sich der VfL noch einmal auf, mit dem Treffer zum 27:21 aver sorgte Schlaich schließlich für die Entscheidung (56.).
VfL-Trainer Piotr Przybecki sagte nach dem Spiel: „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und zu viele Chancen liegen lassen. Gegen die vorgezogene Deckung haben wir uns schwergetan, obwohl wir in der ersten Halbzeit in der Abwehr gut gestanden haben. Die Geschichte wiederholt sich leider, uns fehlt die Wurfeffektivität. Konstanz hat sich den Sieg heute redlich verdient. Sie waren griffiger und effektiver.“
VfL Lübeck-Schwartau: Conrad, Engelhardt – Potratz (1), Gonschor (1), Raguse (2), Lindskog Andersson (5/1), Hansen (1), Löfström, Ranke, Waschul, Versteijnen (3), Schrader (2), Kretschmer (2), Hagen, Bruhn (4)