Nach der Länderspielpause und zwei Heimsiegen in Folge hatte Handball-Zweitligist VfL Lübeck-Schwartau gehofft, mit einem Auswärtserfolg in den Jahresendspurt zu starten. Zehn Spiele in sechs Wochen – da braucht es vor allem eines: eine positive Grundstimmung, um diese kraftzehrende Phase zu meistern. Nach den 60 Minuten und der 26:31 (10:14)-Niederlage beim TV Hüttenberg aber war die Laune beim VfL ähnlich mies wie das Novemberwetter.
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Gonschor verletzt sich im Training
Getrübt aber war die Stimmung bei den Gästen im Spiel eins nach der Verkündung, dass Trainer Piotr Przybecki im Sommer vom 31-jährigen David Röhrig aus Dormagen abgelöst wird, bereits vor dem Anpfiff. Neben Carl Löfström, Fynn Ranke und Mex Raguse konnte auch Fynn Gonschor die Reise nach Hüttenberg nicht antreten. Der Linksaußen hatte sich im Abschlusstraining eine Bänderverletzung am Sprunggelenk zugezogen.
Hüttenberg ohne Torjäger Mappes
Der TVH musste derweil krankheitsbedingt auf Kapitän Dominik Mappes verzichten. Doch im Spiel machte sich das Fehlen des Top-Torjägers der Liga (70 Treffer) nicht negativ bemerkbar. Der Aufsteiger, in heimischer Halle noch unbesiegt, gab vor 720 Zuschauern vom Anpfiff weg den Ton an.
Keeper Plaue in starker Form
Der VfL geriet ins Hintertreffen und scheiterte in der Folge allzu oft an TVH-Keeper Dominik Plaue. Nach einer Viertelstunde setzten sich die Gastgeber erstmals mit drei Toren ab: Vit Reichel traf vom Kreis zum 7:4.
VfL tut sich im Angfiff schwer
In der Schlussphase der ersten Hälfte sorgte Kotaro Mizumachi zwar für mehr Schwung im Angriff, doch der VfL tat sich gegen die offensive Abwehr und den gut aufgelegten Plaue weiter schwer.
Zweieinhalb Minuten vor dem Ende wurden Martin Waschul und Janik Schrader kurz hintereinander mit zwei Minuten vom Feld geschickt. Hüttenberg nutzte die doppelte Überzahl und baute den Vorsprung auf fünf Tore aus, ehe Mizumachi zum14:10-Pausenstand verkürzte.
Matej Klima stellt Anschluss her
Nach dem Seitenwechsel meldete sich der VfL mit einem 3:0-Lauf zurück, verkürzte durch Matej Klima auf 14:13 (34.), verpasste im folgenden Angriff aber den Ausgleich. Stattdessen schlugen die Gastgeber zurück und stellten den Vier-Tore-Vorsprung wieder her (17:13/38.).
Przybecki-Sieben verliert den Faden
Anschließend verlor die Przybecki-Sieben völlig den Faden, leistete sich technische Fehler, kassierte Zeitstrafen und vermeidbare Gegentreffer. Die bittere Konsequenz: Ian Weber sorgte mit dem 28:18 (51.) für eine Zehn-Tore-Führung Hüttenbergs und damit für die Entscheidung.
VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann, Conrad – Potratz, Mizumachi (2), Hansen (7/4), Skorupa (2), Waschul, Schult (3), Versteijnen (5), Schrader, Kretschmer (4), Klima (2), Bruhn