„Derbysieger, Derbysieger!“ Die Handballer des VfL Lübeck-Schwartau und ihre mitgereisten Fans feierten ausgelassen. Gegen HC Empor Rostock zu gewinnen, ist etwas Besonderes. Der 30:25 (14:10)-Auswärtssieg am Mittwochabend bedeutete zudem einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der 2. Bundesliga – und er war auch ein Signal an die Liga: Mit dem VfL ist weiter zu rechnen.
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Nachdem die starke Serie von vier Siegen in Folge zuletzt beim 25:27 gegen den ThSV Eisenach gerissen war, fanden die Lübecker vier Tage später zurück in die Erfolgsspur. Die Nordlichter knickten nicht ein, feierten im sechsten Spiel unter der Leitung von Neu-Trainer Michael Roth den fünften Sieg und polierten ihr Bilanz auf 24:24 Zähler auf.
Neun Punkte Vorsprung
Als Tabellenelfter beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nunmehr neun Punkte, weil der EHV Aue zeitgleich in Essen verlor (24:27) – und am Sonnabend kommt Dessau. Mit einem Heimsieg gegen den 16. des Klassements könnte es für den VfL rauf bis auf Rang sieben gehen.
VfL steckt Rückschläge weg
Noch vor zwei Monaten huschte das Abstiegsgespenst durch die Katakomben der Hansehalle. Doch der erfahrene Roth beruhigte die Nerven, leistete vor allem Kopfarbeit. Mit jedem Erfolgserlebnis schlotterten den Lübeckern immer weniger die Knie. Das Selbstvertrauen kehrte zurück – selbst Rückschläge wie gegen Eisenach werfen den VfL nicht mehr aus der Bahn. Das wurde im Ostseederby deutlich.
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Konzentrierte Leistung
Die Gäste agierten konzentriert, kompromisslos in der Abwehr und kontrollierten so die Partie. Zweifel am Sieg ließen die Lübecker nicht aufkommen, auch wenn es bisweilen ruckelte. Wie nach einer Viertelstunde und zwischenzeitlichem Vier-Tore-Vorsprung, als Rostock auf 7:9 verkürzte: Carl Löfström sorgte mit drei Treffern in Folge zum 14:8 für eine Sechs-Tore-Führung (25.).
Entschlossen in der Abwehr
Technische Fehler, Fahrkarten – es war nicht alles Gold, was glänzte, sodass die Partie immer wieder auch hätte kippen können. Doch in der Abwehr, hinter der Keeper Dennis Klockmann (acht Paraden) ein sicherer Rückhalt war, blieben die Roth-Schützlinge stabil. Im Angriff bewahrte der VfL zudem die Nerven, fand Lücken – und nutzte sie, wenn es darauf ankam.
Löfström überzeugt im Angriff
Fynn Gonschor besorgte das 23:17 und einen erneuten Sechs-Tore-Vorsprung (49.). Zwar probierte es Empor in der Abwehr noch einmal mit einer 4-2-Formation – aber auch davon ließ sich das Roth-Team nicht beeindrucken. Erneut wurde Löfström am Kreis freigespielt und sorgte mit seinem achten von am Ende insgesamt neun Treffer zum 27:21 (57.) für die Entscheidung und ausgelassenen Jubel bei den VfL-Fans.
„Wir haben heute von Anfang an gekämpft, hatten natürlich auch das Hinspiel noch im Kopf und wollten Revanche nehmen“, sagte Löfström, der sich über die lautstarke Unterstützung von der Tribüne freute. „Wir hatten heute richtig geile Fans, das hat Spaß gemacht und hat uns den Sieg gebracht.“
VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann, Voncina – Potratz, Gonschor (2), Raguse (2), Mizumachi, Hansen (1), Löfström (9), Waschul (1), Schult (2), Versteijnen, Schrader (3), Kretschmer, Klima (6), Bruhn (4)