Der THW Kiel ist zum zwölften Mal Pokalsieger. Das packende und hitzige Finale gegen den Bundesliga-Tabellenführer SC Magdeburg gewannen die THW-Handballer am Sonntag vor 13.200 Zuschauern in Hamburg dank einer überragenden Abwehrleistung mit 28:21 (12:13).
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Abwehrschlacht mit hochkochenden Emotionen
In beiden Deckungsreihen knallte es von Beginn an. Piotr Chrapkowski attackierte Domagoj Duvnjak hart, auf der anderen Seite zeigte Patrick Wiencek dem Magdeburger Gisli Kristjansson, dass keine Geschenke verteilt werden. Beide Teams feierten gelungene Abwehraktionen wie Tore.
Im Zusammenspiel mit ihrer „weißen Wand“ auf den Rängen legten die Kieler ein 5:3 (11. Minute) vor. SCM-Star Omar Magnusson kam kaum zur Entfaltung, THW-Keeper Niklas Landin machte den Außen des Bundesliga-Tabellenführers zu schaffen. Der Däne hielt im ersten Durchgang sieben Würfe, sein Gegenüber Jannick Green (sechs) kaum weniger. Dennoch wuchs der Vorsprung des Jicha-Teams auf 9:6 (20.) an – Auszeit Magdeburg.
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Offenbar fand Trainer Bennet Wiegert die richtigen Worte. Binnen sechs Minuten drehte der SCM die Partie, beim 9:11 (26.) nahm wiederum Jicha eine Auszeit. In den Minuten bis zur Pause kochten die Emotionen noch weiter hoch. Philipp Weber geriet mit Hendrik Pekeler aneinander, beim Gang in die Kabine wurde geschubst und diskutiert. Weber und Pekeler bekamen Zeitstrafen aufgebrummt – für Pekeler war es die zweite.
Überragender Kieler Mittelblock
Es blieb packend. Sander Sagosen glich mit seinem fünften Treffer zum 16:16 (38.) aus, Steffen Weinhold stürmte ohne Rücksicht auf Verluste zum 18:17 (42.) für den Deutschen Meister durch die Deckung. Immer wieder blieben Angriffe der beiden Teams ohne Ertrag, weil die Abwehrreihen kompromisslos verteidigten.
Die besseren Ideen hatten die Kieler mit ihrem 7:6-Spiel, die zwei Mal Pekeler fanden, der auf 21:19 (47.) erhöhte. Im Gegenzug parierte Landin gegen Lukas Mertens – Kiel auf Pokalkurs? Rune Dahmke meinte: ja! Der Linksaußen stellte auf 23:20 (51.), Magdeburg fand einfach keine Lücken. Pekeler und Wiencek arbeiteten im Mittelblock überragend, dahinter gab es auch noch Landin, der gegen Magnusson den elften Ball abwehrte.
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Nachdem Miha Zarabec und Sagosen den Vorsprung auf fünf Tore (25:20/55.) in die Höhe geschraubt hatten, begann die Kieler Party.
THW Kiel: N. Landin (13 Paraden), Quenstedt – Ehrig, Duvnjak (1), Sagosen (8), Reinkind (1), M. Landin (1), Weinhold (2), Wiencek (1), Ekberg (4/2), Ciudad, Dahmke (2), Zarabec (2), Horak (n.e.), Bilyk, Pekeler (6)
SC Magdeburg: Green (7 Paraden), Jensen (1 Parade) – Chrapkowski (1), Musche, Kristjansson (1), Pettersson (4), Magnusson (7/2), Weber (4), Gullerud (1), Hornke (n.e.), Mertens (1), Saugstrup (2), O’Sullivan, Bezjak, Smits, Damgaard
SR: Baumgart/Wild – Zuschauer: 13.200
Zeitstrafen: 5/3 – 7m: 2/2:2/2