Dieses Spiel der Handball-Bundesliga zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem SC DHfK Leipzig hatte nicht nur eine Geschichte zu erzählen. Es gab reichlich Gesprächsstoff nach dem souveränen 31:21 (13:9)-Sieg der Gastgeber. Als da wären die Vertragsverlängerung von Teitur Einarsson (siehe Infokasten) vor dem Anpfiff oder das Comeback von Franz Semper nach langer Leidenszeit Mitte erster Halbzeit. Auch die beiden Tore von Ausleihe Julius Meyer-Siebert gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber sind erwähnenswert. Doch die Titelstory gebührt ganz eindeutig einem Spieler: Kevin Möller.
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So lobte SG-Trainer Maik Machulla seinen Schlussmann, der es an diesem Nachmittag auf grandiose 21 Paraden (darunter zwei Siebenmeter) brachte und somit Garant dafür war, dass die Flensburger ihren Siegeszug in der Bundesliga fortsetzten. Mit dem fünften Erfolg in Serie und einer fast tadellosen Leistung untermauerte der deutsche Vizemeister seinen vierten Tabellenplatz und bleibt dem Spitzentrio aus Magdeburg, Kiel und Berlin auf den Fersen.
Aus Buric‘ Schatten getreten
„Die Abwehr stand richtig gut, da gab es kein Durchkommen. Und dann lief es halt bei uns“, resümierte der gefeierte Mann zwischen den Pfosten, der in jüngster Zeit klar im Schatten von Torwartkollege Benjamin Buric gestanden hatte. „Ich wollte zeigen, dass auch ich halten kann“, meinte Matchwinner Möller anschließend.
Semper feiert Comeback
Die 3034 Zuschauer in der Flens-Arena, deren Maximal-Auslastung coronabedingt in den kommenden Spielen auf 3150 Fans begrenzt ist, sahen zunächst eine SG, die im Angriff nicht konsequent genug agierte. Auch der für sein Treuebekenntnis umjubelte Teitur Einarsson konnte keine Akzente auf Halbrechts setzen. Er wurde in der 19. Minute durch Comebacker Franz Semper ersetzt, der kurze Zeit später zum 10:6 (23.) einwarf. Diese Führung war hauptsächlich Möller zu verdanken, der in der ersten Halbzeit sage und schreibe 13 Bälle parierte.
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Als der dänische Nationalkeeper dann zu Beginn des zweiten Durchgangs einen weiteren Gäste-Wurf entschärfte und den Ball anschließend ins leere Leipziger Tor zum 15:9 beförderte, waren alle Weichen auf einen Flensburger Heimsieg gestellt. Und als Einarsson den Vorsprung erstmals auf zehn Tore (22:12/45.) schraubte, waren alle Messen gesungen.
Diese Aussage traf ein wütender SC-Trainer André Haber.
Ganz anders die Laune seines Gegenübers Maik Machulla, der früh die Rotationsmaschine anschmeißen konnte. Und so kam auch noch Julius Meyer-Siebert gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber zu sieben Spielminuten, die er für seine beiden ersten Treffer im SG-Trikot nutzte.
SG Flensburg-Handewitt: Möller (21 Paraden, 1 Tor), Buric (n.e.) – Golla (1), Hald (4), Svan (6), Wanne (6/2), Meyer-Siebert (2), Mensah (1), Sögard (2), Gottfridsson (3), Müller (n.e.), Jakobsen (n.e.), Semper (1), Mensing (n.e.), Einarsson (4), Lindskog
DHfK Leipzig: Saeveras, Birlehm – Wiesmach (5/2), Ernst (2), Witzke (3), Krzikalla, Binder (3), Mamic, Jotic, Ivic (2), Remke, Sunnefeldt (4), Gebala (1), Milosevic, Esche (1)
Schiedsrichter: Colin Hartmann/Stefan Schneider
Zuschauer: 3034
Zeitstrafen: 1:2 – 7m: 2:4