Drei Tage nach der 33:23-Gala im Derby gegen die SG Flensburg-Handewitt hat der THW Kiel seine Pflicht in der Champions League erfüllt. Am Mittwochabend besiegte der Deutsche Meister Elverum Handball aus Norwegen an einem Tag der offenen Tore mit 41:36 (20:20). Nach dem Auftakterfolg in Brest ist der THW, für den Harald Reinkind sieben Mal traf, in Gruppe A mit 4:0 Punkten im Soll.
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Jicha rotiert
Im Vergleich zum Flensburg-Spiel rotierte Filip Jicha, der THW-Coach beorderte Dario Quenstedt an seinem 32. Geburtstag, Rune Dahmke, Sven Ehrig, Nikola Bilyk und Miha Zarabec in die erste Sieben. Das war allerdings nicht der Grund, dass sich die 4622 Zuschauer in der Ostseehalle die Augen rieben. Sie staunten vielmehr über das Tempo, das die Gäste aus Norwegen an den Tag legten.
Das Team von Ex-„Zebra“ Börge Lund (2007 bis 2010) drückte das Gaspedal auf dem Weg nach vorne voll durch, führte 3:0 (3. Minute) und 7:3 (8.). Da auch die Kieler Torhunger hatten, entwickelte sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit ein munteres Scheibenschießen. Die 40 Treffer zur Pause waren schließlich fair verteilt.
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Mehr Bereitschaft in der Abwehr
Mit mehr Bereitschaft in der Abwehr und dem eingewechselten Niklas Landin dahinter konnte der THW sich nach dem Wechsel absetzen. Sven Ehrig (41.) stellte auf 28:24, aber die frechen Norweger, bei denen Eric Johansson und Thomas Solstad herausstachen, blieben in Reichweite. Sie verkürzten mehrfach auf zwei Tore, zuletzt jedoch beim 32:30 (48.).
In der Schlussphase erhöhten die „Zebras“ für einige Minuten die Intensität in der Deckung und konnten sich im Angriff auf die Qualitäten ihrer ersten Rückraumreihe mit Sander Sagosen, Domagoj Duvnjak und Harald Reinkind verlassen. Ein Indiz für die Rasanz der Partie: In der 51. Minute zeigten die Schiedsrichter aus Frankreich zum ersten und einzigen Mal passives Spiel an.
THW Kiel: N. Landin (ab 31.), Quenstedt – Ehrig (5), Duvnjak (4), Sagosen (1), Reinkind (7), M. Landin (5), Weinhold (6), Wiencek (4), Ekberg (2/2), Ciudad Benitez (n.e.), Dahmke (1), Zarabec, Horak (1), Bilyk (2), Pekeler (3)
Elverum HB: Imsgard (17.-46.), Fries – Vidovic, Hedberg (5), Larsen, Moen Nielsen (1), Lien (3), Pettersen (5), Fingren, Gröndahl (3/2), Porkelsson (1), Langaas (1), Mathe (4), Johansson (7), Heldal, Solstad (6)
Schiedsrichter: Pichon/Reveret (Frankreich)
Zuschauer: 4622
Zeitstrafen: 1:4
7m: 3/2:2/2