Kiel (dpa) – Auch ohne Superstar Sander Sagosen hat Titelverteidiger THW Kiel den ersten Saison-Härtetest in der Handball-Bundesliga bestanden.
In Abwesenheit des verletzten Norwegers, der wegen eines Muskelfaserrisses rund drei Wochen ausfällt, bezwang der Rekord-Champion die TSV Hannover-Burgdorf mit 34:31 (17:18). Der Titelfavorit verfügt damit wie Tabellenführer SC DHfK Leipzig über 4:0 Punkte. Die Sachsen feierten mit dem 29:22 (15:9) beim Aufsteiger HSC 2000 Coburg ebenfalls ihren zweiten Saisonsieg.
Dies gelang auch den Rhein-Neckar Löwen, die das Nachbarschaftsderby bei den Eulen Ludwigshafen mit 26:24 (14:13) für sich entschieden, und der MT Melsungen mit einem 27:21 (13:8) gegen den TBV Lemgo Lippe. Eine bittere Pleite gab es dagegen für die Füchse Berlin, die das Ost-Duell gegen den SC Magdeburg vor heimischer Kulisse mit 22:32 (12:14) verloren.
In Kiel wurde Sagosen in der ersten Halbzeit schmerzlich vermisst. Zwischenzeitlich lag der Gastgeber schon mit drei Toren im Hintertreffen. Erst nach dem Wechsel wurde der THW, für den Niclas Ekberg mit neun Toren bester Werfer war, seiner Favoritenrolle gerecht. In der Schlussphase der ersten Hälfte gab der reaktivierte Torwart-Trainer Mattias Andersson beim THW sein Bundesliga-Comeback. Der 42-Jährige hatte seine Laufbahn 2018 eigentlich beendet, war wegen des langfristigen Ausfalls des am Knie operierten Stammtorhüters Niklas Landin vor wenigen Tagen aber in den Kieler Kader gerückt.
Bei der Berliner Niederlage stand Nationalspieler Fabian Wiede nach einer Schulteroperation und zehn Monaten Pause erstmals wieder in einem Pflichtspiel auf dem Parkett. «Das Comeback habe ich mir natürlich ganz anders vorgestellt», sagte der Rückraumspieler. Während bei den Füchsen vor allem nach dem Wechsel nichts lief, zeigten sich die Magdeburger um ihren Top-Werfer Michael Damgaard (8 Tore) gut erholt von der überraschenden Auftaktpleite gegen den Bergischen HC.
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