Nicht immer führt nur eine glanzvolle Gala einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer glänzenden Meisterschale. Der THW Kiel glänzte bei den Eulen Ludwigshafen – aber vor allem mit seriöser Arbeit. Der deutsche Rekordmeister holte sich beim 29:20 (13:10) auf souveräne Art und Weise zwei Punkte
Schwieriger Start
Tabellenführung verloren, Tabellenführung zurückgewonnen – eine weitere Wendung im Meisterschaftsrennen wollten die Kieler unbedingt verhindern. Doch mit den akut abstiegsbedrohten Eulen hatten die „Zebras“ zunächst ordentlich Mühe. Vor 540 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle zogen die Gastgeber flüssig vom Leder, Rückraum-Rechtshänder Hendrik Wagner verwandelte gleich zweimal rotzfrech aus ungünstiger, weil halbrechter Position (4./6.), die Mannen von Trainer Benjamin Matschke lagen durchaus verdient mit 5:3 in Führung (11.) – und früh war klar, dass der THW keine Geschenke zu erwarten hatte.
Neue Deckung bringt Erfolg
Man sei „mit viel Respekt angereist“, sagte auch Kiels Coach Filip Jicha später nach getaner Arbeit. Der 39 Jahre alte Tscheche stellte seine Abwehr von 6:0 auf 3:2:1 um – und fand damit einen der Schlüssel zum Erfolg. Als defensiver Störenfried stach nun immer wieder Domagoj Duvnjak hervor, als offensiver Regisseur glänzte Miha Zarabec mit klugen Pässen – vor allem auf Kreisläufer Hendrik Pekeler. Eine fast elfminütige Durststrecke brummten die Kieler den Eulen auf und erarbeiteten sich in dieser Phase ein 9:5-Führung (22.). Dass auch die Kieler Köpfe hellwach waren, bewies Duvnjak, der direkt nach dem Ludwigshafener 10:12 durch Dominik Mappes blitzschnell reagierte und noch vor der Pausensirene ins leere Tor der Eulen traf (30.).
Souveräne zweite Hälfte
Auch im zweiten Abschnitt wehrten sich die Gastgeber nach Kräften, doch zusehends ließen diese nach. Torwart Niklas Landin kam nun immer besser ins Spiel, parierte sehenswert unter anderem im tiefen Spagat gegen Alexander Falk (41.) und war damit Mit-Initiator des Kieler Zwischenspurts von 17:14 (38.) auf 21:14 (45.). In der Schlussphase plätscherte die Partie dann dahin, Jicha rotierte und verschaffte Verschnaufpausen für die Vielbeanspruchten. „Es wird nicht leichter“, sagte Pekeler mit Blick auf die Belastung der letzten Wochen und Monate und fügte mit Blick auf die noch ausstehenden Aufgaben am Donnerstag gegen Lemgo (19 Uhr) und am Sonntag bei den Rhein-Neckar Löwen in Mannheim (15.30 Uhr/beide Sky) an: „Es sind jetzt noch zwei Spiele – dafür werden wir die Kraftfrage hinten anstellen.“