Im Gespräch mit dem „Freien Wort“ sagte der THC-Trainer, vor allem die 23:42-Niederlage gegen seinen Turnierfavoriten Norwegen habe ihn an das 0:6 der Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien erinnert. „So darf eine Handballnation wie Deutschland nicht auftreten. Wir haben den Anspruch, im internationalen Maßstab die Lücke zur Weltspitze zu schließen. Doch bislang war die EM ein Rückschritt auf diesem Weg.“
Müller, auch Trainer der österreichischen Frauen-Nationalmannschaft, glaubt, es fehle dem Team an den Grundlagen. „Dinge wie Aggressivität in der Deckung, Umschaltspiel oder das Lösen von 1:1-Situationen. Wir haben auf manchen Positionen, ich denke da an die Außen, zu wenig Auswahl. Wir Deutschen sind im Handball weniger vom Talent gesegnet und brauchen dafür harte Arbeit“, sagte der 58-Jährige.
Müller glaubt, dass die DHB-Mannschaft durch einen Erfolg am Samstag gegen Ungarn Rückenwind bekommen könnte. „Diese EM hat neben Corona einige Unbekannte, wie die Ergebnisse in der Parallelgruppe mit Weltmeister Holland zeigen. Dass hier Kroatien ungeschlagen als Gruppensieger weiterkommt, hatte niemand erwartet.“