Am Dienstagnachmittag sah alles danach aus, als könnte mit dem Heimspiel in der Champions League gegen den HC Meshkov Brest die 18-tägige Spielpause für die SG Flensburg-Handewitt enden. Trainer Maik Machulla zeigte sich ebenso optimistisch wie sein Kollege Raul Santos, mit dem er gerade telefoniert hatte. Das Team des weißrussischen Meisters war am Morgen pünktlich ins Flugzeug gestiegen. Anwurf in der Flens-Arena soll am Mittwoch um 18.45 Uhr sein.
Wanne wird geschont
Nach zwei Ausfällen in der Handball-Bundesliga können es die Flensburger kaum erwarten, endlich wieder zu spielen. Die jüngste Absage gegen Berlin kostete Nerven. Die Anspannung fiel ab und da war es auch nicht leicht, zu trainieren. Jetzt ist die Vorfreude wieder da. Bis auf die Langzeitverletzten Lasse Möller und Johannes Golla sowie Hampus Wanne, der wegen Muskelbeschwerden noch geschont wird, sind alle Mann fit und tatendurstig.
„Ich hoffe sehr, dass die Partie stattfindet. Brest kommt aus neun Tagen Quarantäne, die Coronatests waren alle negativ. Im Hotel hier werden alle noch einen Schnelltest absolvieren“, berichtete Machulla, der überzeugt ist, dass von diesem Spiel kein nennenswertes Risiko ausgeht.
WM-Skepsis
„Brest hat ebenso wie wir großes Interesse daran, dass alles sicher ist. Alle sind sich ihrer Verantwortung bewusst“, sagte der SG-Trainer, der aber seine Ablehnung der WM im Januar erneut unterstrich. „Wenn man Weihnachten allein feiert, Kinder nur noch einen Freund treffen dürfen, sollte man – bei allem Respekt – nicht an ein Turnier mit 32 Mannschaften denken.“
Bullige Abwehrhünen
Die Konzepte von HBL und EHF gegen die Pandemie-Risiken hält Machulla aber für so überzeugend, dass weiter Handball gespielt werden kann. Und so ist heute ein spannendes Duell zu erwarten. Für Brest lief es bisher gut in der Champions League. In eigner Halle wurden Vardar Skopje, Paris St. Germain und Pick Szeged besiegt. Die SG muss sich auf eine physisch starke gegnerische Abwehr mit den bulligen Hünen Viachaslau Shumak und Vladimir Vranjes einrichten. Dahinter steht mit Ivan Pesic ein sehr erfahrener Torhüter. Der Kroate, der unter anderem in Veszprem und Zagreb beschäftigt war, hat der SG schon häufiger Probleme bereitet.
Den Angriff der Gäste führt der Slowene Stas Skube. „Schnell und spielintelligent wie Ljubo Vranjes früher. Er steckt die Nase rein und ist schwer zu verteidigen, weil du mit deinen Armen immer an seinen Ohren bist“, sagt Machulla über den mit 1,79 Metern vergleichsweise kleinen Mittelmann. Daher ist er froh, dass seine Spieler ausgeruht sind und Wirbelwind Skube mit schnellen Beinen begegnen können.