Selbst Maik Machulla hüpfte auf dem Spielfeld mit seinem Team im Kreis. Normalerweise wählt der Trainer der SG Flensburg-Handewitt den direkten Weg in die Kabine oder vor die TV-Kameras.
Doch nach dem 35:36 bei Pick Szeged, das nur auf dem Papier eine Niederlage war, übernahmen die Emotionen. „Es war ein Impuls. Ich wollte den Moment mit den Jungs genießen“, erklärte Machulla das ungewohnte Bild.
Weiterlesen: Eiskalt und nervenstark: SG Flensburg-Handewitt zieht ins Viertelfinale ein
Abend zum Genießen
Länger als sonst blieben die SG-Handballer bei Essen, Musik, Gesprächen und Gelächter in der Kabine, nachdem sie zum achten Mal in den vergangenen zehn Jahren das Viertelfinale der Champions League erreicht hatten.
Er sei „extrem stolz“ auf den Auftritt seines ohne Magnus Röd, Franz Semper, Aaron Mensing und Lasse Möller wieder einmal dezimierten Teams. „Wir haben zwei sehr gute Spiele gegen Szeged gemacht“, meinte der 45-Jährige.
Auf eine herausragende Abwehrleistung im Hinspiel (25:21) folgte am Donnerstag eine herausragende Angriffsleistung. Noch nie hatte ein Team in Szeged in der K.o.-Runde so oft getroffen. Der Lohn: Die durchwachsene Vorrunde ist vergessen, jetzt warten zwei Duelle mit Titelverteidiger FC Barcelona am 11./12. und 18./19. Mai. Die SG tritt zunächst in der Flens-Arena an.
Auch interessant: Warum Kreisläufer Anton Lindskog seit Wochen auf der Bank sitzt
SG macht wenig Fehler
Machulla hob hervor, wie „cool“ die Flensburger mit dem 30:33-Rückstand in der 52. Minute umgegangen waren. Der Lauf der Hausherren brachte ordentlich Hitze in die mit 7300 Fans gefüllte Pick-Arena, ehe der überragende SG-Anführer Jim Gottfridsson und Co. für die kalte Dusche sorgten.
2. Welle – Handball-Kolumne: Steuervorteile locken dänische Handball-Stars zurück in die Heimat
Der Bundesligist machte insgesamt wenig Fehler und kaschierte mit der zweitbesten Torausbeute der Saison seine Probleme in der Abwehr, die Szegeds Regisseur Dean Bombac oft auseinanderspielte.
Sonderlob für Teitur Einarsson
Machulla verteilte ein Sonderlob an den fünf Mal erfolgreichen Teitur Einarsson, das nicht unbedingt auf der Hand lag. Der Isländer hatte sich zwei leichte Ballverluste erlaubt. „Es ist nicht einfach, aus der schwedischen Liga zu kommen und bei uns so viel Verantwortung zu tragen. Trotz seiner Fehler ist Teitur ruhig geblieben und hatte entscheidende Aktionen“, lobte der Coach.
Wegen ungünstiger Flugverbindungen waren die Flensburger am Freitag spät zu Hause. Die Vorbereitung auf das Bundesliga-Duell mit dem TuS N-Lübbecke am Sonntag (16.05 Uhr) beschränkt sich auf das Training am Sonnabend.
„Hölle Nord“-Podcast: Marius Steinhauser – von Vaterfreuden und dem Wunsch nach mehr Verantwortung