Das Drama um den verpassten Titel in der Handball-Bundesliga müssen die Spieler und das Umfeld der SG Flensburg-Handewitt erst einmal verdauen. Mit einem Mannschaftsabend schloss der Vizemeister am Sonntag nach dem 38:26-Erfolg gegen Balingen, der durch Kiels Punktgewinn in Mannheim nur zu Platz zwei gereicht hat, die außergewöhnliche Saison 2020/21 ab.
Für viele SG-Profis geht es fast direkt weiter – etwa für Jim Gottfridsson. Am Montag stand noch die zweite Impfung gegen das Coronavirus auf dem Plan, dann düste der Spielmacher mit seinen Kindern nach Ystad. In der südschwedischen Heimat will er ein paar Tage abschalten. Für die Phase danach hat ein befreundeter Athletiktrainer ein Programm ausgearbeitet. „Es kommt Olympia, direkt danach aber auch eine komplette Bundesliga-Saison“, sagt Gottfridsson.
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Schweden-Treff in Ystad
Am 9. Juli trommelt der schwedische Nationaltrainer Glenn Solberg seine Spieler zusammen – praktischer Weise in Ystad. Neben Gottfridsson gehört auch SG-Kollege Hampus Wanne dem 14-köpfigen Olympia-Kader der Schweden an. SG-Neuzugang Anton Lindskog wird am Kreis wohl als Reservist geführt. Fünf Tage soll das Drei-Kronen-Team an der Ostsee trainieren, dann ist bereits der Flug nach Japan terminiert.
Fünf SG-Dänen im vorläufigen Aufgebot
Am 12. Juli bestreitet Schweden ein Testspiel gegen Dänemark. Der skandinavische Rivale residiert in Helsingör, auf der dänischen Seite des Öresunds. Im vorläufigen 19er Aufgebot leuchten die SG-Farben kräftig. Lasse Svan, Mads Mensah und Simon Hald sind ebenso dabei wie die Neuzugänge Kevin Möller und Emil Jakobsen.
Sehr gut denkbar, dass auch zwei weitere Nationalmannschaften mit SG-Power ausgestattet sein werden. Johannes Golla darf sich gute Chancen ausrechnen, dem DHB-Team anzugehören. „Olympia ist das Größte, was ein Sportler erleben kann“, findet der Kreisläufer. „Auch wenn es keine normalen Olympischen Spiele werden.“
Etwas unklar ist noch die SG-Beteiligung an der norwegischen Truppe. Bekanntlich halbiert sich das SG-Quartett zum 1. Juli. Torbjörn Bergerud wurde am Sonntag ebenso verabschiedet wie Magnus Jöndal, der seine Karriere nach den Olympischen Spielen sogar beenden wird. Die bleibenden SG-Akteure Göran Sögard und Magnus Röd beendeten die Bundesliga-Saison mit körperlichen „Baustellen“.
Bis zu elf SG-Spieler in Tokio
Summa summarum: Bis zu elf SG-Spieler könnten nach Tokio reisen. Das wären so viele wie nie. Das hat natürlich auch Einfluss auf den Trainingsstart in der Heimat. Am 2. August, nur 36 Tage nach dem Abschluss gegen Balingen-Weilstetten, bittet Maik Machulla wieder zum Training. „Traditionell werden wir uns zum Auftakt in der Marineschule Mürwik treffen“, sagt der SG-Coach.
Nach jetzigem Stand sind nur Marius Steinhauser, Benjamin Buric und Franz Semper anwesend.
Zu diesem Zeitpunkt läuft in Tokio bereits die Medaillenjagd. Ab dem 24. Juli geht im Zwei-Tages-Rhythmus die Gruppenphase über die Bühne. Deutschland und Norwegen spielen am 30. Juli gegeneinander und treffen zudem auf Spanien, Frankreich, Brasilien und Argentinien. In der zweiten Staffel duellieren sich Schweden und Dänemark am letzten Spieltag und „wärmen“ sich gegen Japan, Bahrain, Portugal und Ägypten auf. Das Finale ist für den 7. August terminiert.
Champions-League-Auslosung am Freitag
Wenn die Olympioniken nach einer gewissen Regeneration wieder ins Mannschaftstraining der SG einsteigen werden, machen erst Testspiele Sinn. Die Bundesligisten müssen nicht in der ersten Runde des DHB-Pokals eingreifen. So wird die Saison 2021/22 am 4. September mit dem Super Cup in Düsseldorf eröffnet, der Meister THW Kiel trifft auf den Pokalsieger TBV Lemgo Lippe. Die Bundesliga kehrt mit einer englischen Woche zurück. Die Champions League beginnt am 15. September. Bereits am Freitag ist die Auslosung.