Noch vier Siege bis zur Meisterschale. Nach dem 32:30 (15:11)-Erfolg beim TVB Stuttgart befindet sich die SG Flensburg-Handewitt in der Pole Position im spannenden Titelrennen der Handball-Bundesliga. Der Tabellenführer nahm die tags zuvor geleistete Schützenhilfe des SC Magdeburg (34:33 gegen Kiel) dankbar an und verschaffte sich durch die im Schwabenland hart erkämpften Punkte ein kleines Polster auf den Erzrivalen. Vorteil Flensburg!
60-minütiger Kraftakt
„Das war heute ein richtiger Kraftakt. Wir haben 60 Minuten viel investiert und sind in stressigen Situationen ruhig geblieben“, lobte Trainer Maik Machulla die Mentalität seiner Schützlinge. Der elffache Torschütze Hampus Wanne fügte nach dem ganz wichtigen Sieg an: „Man hat gemerkt, dass wir in der zweiten Halbzeit müde in Kopf und Körper wurden. Jetzt freuen wir uns auf die kleine Pause.“
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Starke erste Halbzeit
Von Nervosität ob der neuen Rolle des Gejagten, der nun etwas zu verlieren hat, war bei den Gästen im ersten Durchgang nichts zu spüren. Der kleine Kader trumpfte groß auf. Nach 17 Minuten hieß es 10:4 – ein Verdienst der guten Spielsteuerung eines Jim Gottfridsson, der Paraden eines erneut starken Torbjörn Bergerud und der Kaltschnäuzigkeit eines treffsicheren Hampus Wanne. Die SG hatte bis zur Pause (15:11) alles im Griff – und der TVB zu viel Respekt vor der Flensburger Abwehr.
Spannende Schlussphase
Auch nach dem Seitenwechsel hielt der Spitzenreiter die abstiegsbedrohten Gastgeber zunächst auf Abstand, obwohl deren Rückraum sich nun wesentlich durchschlagskräftiger präsentierte. Doch nach Gollas 27:22 (50.) wurde es noch einmal spannend, weil der SG-Rumpftruppe merklich die Kräfte schwanden. Mehrfach hatten die Stuttgarter die Chance, das Ergebnis auf minus eins zu stellen und somit für noch mehr Nervenkitzel zu sorgen. Die SG jedoch hielt – etwa beim 26:28 (54.) oder 28:30 (58.) – diesem Druck cool und abgeklärt stand. Mit seinen Toren zur richtigen Zeit führte Mads Mensah den Tabellenführer zum Auswärtssieg.
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Willkommene Pause
Die SG-Spieler können jetzt in Ruhe die Akkus für den Endspurt auffüllen – und zwar in der einwöchigen Spielpause, ehe es dann zuhause gegen den Tabellenfünften Füchse Berlin (17. Juni) geht. Ein Gegner, der von der Papierform her den größten Stolperstein auf dem Weg zur vierten Meisterschaft der Vereinsgeschichte darstellt.
TVB Stuttgart: Prost (ab. 39.), Bitter – Häfner (1), Weiß (4), Lönn (6), Schulze (2), Röthlisberger, Nicolaus, Zieker, Müller (7), Pfattheicher (2), Peshevski (5), Kristjansson (3/3) SG Flensburg-Handewitt: Bergerud (15 Paraden), Fritz (n.e.), Backhaus (n.e.) – Golla (5), Hald, Svan (3), Wanne (11/5), Jöndal (n.e.), Steinhauser, Mensah (6), Sögard, Gottfridsson (4), Holpert, Röd (3) Schiedsrichter: Ramesh und Suresh Thiyagarajah (Gummersbach) – Zeitstrafen: 2:3 – Siebenmeter: 3:5 – Zuschauer: 250. |