SG Flensburg-Handewitt zieht mit Arbeitssieg am THW Kiel vorbei

Viel Arbeit, viel Hektik und ein bisschen Zittern – dann war für die SG Flensburg-Handewitt der 28:24 (13:11)-Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf geschafft und das 55. Heimspiel in Folge ohne Niederlage in der Handball-Bundesliga überstanden.

Ebenso ein Schreckmoment in der 43. Minute: Da wälzte sich Simon Hald nach einem Zusammenstoß mit „Recken“- Linkshänder Nejc Cehte vor Schmerzen am Boden und man musste erneut Schlimmes befürchten in dieser von vielen Unglücksfällen überschatteten Saison.

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Simon Hald gibt Entwarnung

Doch der 26 Jahre alte Däne  kehrte aufs Spielfeld zurück und erschien später zwar mit Eispack am rechten Knöchel, aber lächelnd in den Katakomben. Der Kreisläufer und zentrale Abwehrspieler erklärte mit Blick auf die nächste Partie beim TVB Stuttgart:

 

Es sei gegen Hannover zwar hart zur Sache gegangen, „aber es macht mir Spaß, wenn man viel Kraft und Physis einsetzen kann. Es dürfen gern mehr solche Spiele sein“, meinte Simon Hald.

SG-Trainer Maik Machulla lobte die Leidenschaft, mit der sich seine  Spieler in der Defensive gegen Hannoveraner stemmten, die drei Tage nach dem verlorenen Halbfinale im DHB-Pokal keinen Frust schoben, sondern etwas reißen wollten. Zunächst waren sie auf gutem Weg und behaupteten bis zur 24. Minute eine Führung (9:8).

Dann setzten die Flensburger, bei denen Mads Mensah als Schütze und Anspieler glänzte, zu einem 4:0-Zwischenspurt an. Im zweiten Durchgang wuchs der Vorsprung sogar auf sechs Tore (21:15 und 22:16, 44.) an. Gelaufen war das Spiel aber damit noch nicht.

Einige Chancen ausgelassen

Die Gäste stellten den SG-Angriff bis zum Schluss vor eine anspruchsvolle Aufgabe. „Hannover spielt taktisch sehr schlau und sehr kreativ in der Abwehr. Wir mussten hart arbeiten für unsere Chancen, die wir auch nicht so genutzt haben, wie ich mir das vorstelle“, sagte Machulla und meinte vor allem drei Siebenmeter in der zweiten Halbzeit, bei denen Hampus Wanne und Jim Gottfridsson an Domenico Ebner gescheitert waren. Hannover kam der SG noch einmal gefährlich nahe (26:24, 57.), bevor Johannes Golla mit dem Treffer zum 27:24 alle Zweifel  beseitigte.

Nach dem Geschmack von Kapitän Lasse Svan hätte sich die SG mit mehr Effektivität  gern etwas Stress ersparen dürfen. Als die insgesamt sehr unsicheren Schiedsrichter Mitte der zweiten Hälfte den Gastgebern einen klaren Siebenmeter verweigerten, heizte sich die Atmosphäre in der Flens-Arena, wo 125 Fans wieder tolle Stimmung erzeugten, weiter auf. „Da haben wir den Fokus und ein bisschen die Konzentration verloren“, stellte Svan fest.

 

Der SG-Kapitän lobte Torbjörn Bergerud, der mit 15 Paraden, davon ein Siebenmeter, wieder eine tadellose Leistung geboten hat.

Tabellenführer – mindestens bis Dienstag

Mindestens bis Dienstag ist die SG Tabellenführer der Bundesliga. Dann spielt der THW Kiel in Magdeburg. „Da brauchen wir ein bisschen Hilfe“, hofft Svan, warnt aber davor, zu viel Energie an den Auftritt der Zebras zu verschwenden. „Wir müssen in Stuttgart unsere Arbeit erledigen.“

SG Flensburg-Handewitt: Bergerud, Fritz  (n.e.), Backhaus  (n.e.) – Golla (4), Hald, Svan (5), Wanne (7/3), Jöndal (n.e.), Steinhauser (n.e.), Mensah (5), Sögard, Gottfridsson (4), Holpert, Röd (3)
TSV Hannover-Burgdorf: Ebner, Lesjak (bei einem 7m) – Cehte (6), Kuzmanovski, Mävers (1), Hansen (5/2), Pevnov (3), Böhm (3), Ehlers, Krone, Donker, Hanne (1), Brozovic (1), Fischer, Feise, Büchner (4)
Schiedsrichter: Köppl/Regner (Nieder-Olm/Darmstadt)
Zuschauer: 125
Zeitstrafen: 2:4
Siebenmeter: 6/3:3/2