Bananen, Birnen, Weintrauben und Äpfel. Mit großem Eifer und mundgerecht für seine Teamkollegen schnippelte „Obstwart“ Franz Semper am Mittwoch vor dem Abschlusstraining der SG Flensburg-Handewitt die leckeren Früchte. Vitamine tanken vor dem nächsten kniffeligen Kraftakt. Geht es nach dem 24-jährigen Rückraumspieler, soll im Heimspiel in der Handball-Bundesliga (Do., 18.30 Uhr/Sky) möglichst auch die Abwehr des TBV Lemgo Lippe zerlegt werden, um dann anschließend zwei süßlich schmeckende Punkte genüsslich zu verdauen.
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Aber: Mit dem amtierenden DHB-Pokalsieger, der am Dienstag die Füchse Berlin aus dem aktuellen Pokalwettbewerb kegelte, ist nicht gut Kirschen essen. Davon ist Semper überzeugt. Das sei ein richtig starker Gegner, dessen offensives Abwehrsystem er als „ekelig“ und „ungewöhnlich“ bezeichnet. Zudem habe der Tabellenachte vorne Spieler mit hohen individuellen Qualitäten. Er sagt:
Die Partie dürfte also kein Selbstläufer für die aufstrebenden Gastgeber werden, die aber nach fünf Bundesliga-Siegen in Folge mit breiter Brust (und kleinem Kader) in die halbgefüllten Flens-Arena auflaufen. „Wir haben zuletzt abgeliefert und sind gerade dabei, auf die Welle draufzuspringen“, betont Semper. „Unser Ziel ist es, bis Jahresende ungeschlagen zu bleiben.“
Knie fühlt sich stabil an
Und gesund – was den lange verletzten Nationalspieler persönlich angeht. Mental und physisch fühle er sich nach seinem Comeback richtig gut. „Ich freue mich riesig auf jedes Spiel und jedes Training“, sagt der 1,91 Meter große Linkshänder. Ein Jahr lang habe er nur den Athletiktrainer gesehen, davon habe er nun die Schnauze voll. Die gute Nachricht: Das linke Knie fühlt sich stabil an, krafttechnisch habe er am ganzen Körper sogar zugelegt. „Natürlich habe ich das ein bisschen im Kopf, dass da mal was war. Aber im Spiel blende ich das aus, da bin ich im Tunnel.“
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Zur Sicherheit mal lieber vom Gaspedal gehen und halblang machen? „Nö, das kann ich nicht. Dadurch würde ich mich meiner Stärke berauben“, sagt der 15-fache Nationalspieler, der die EM 2022 in Ungarn und der Slowakei im Januar verpassen wird.
Apropos verpassen. Linksaußen Hampus Wanne wird der SG aus familiären Gründen in den nächsten beiden Spielen gegen Lemgo und in Balingen fehlen. Auch Rechtsaußen Marius Steinhauser fällt wegen einer Adduktorenzerrung aus. Und der Halbrechte Magnus Röd hält sich immer noch in Norwegen zur Reha auf. Wackelkandidaten für das heutige Heimspiel sind die weiterhin angeschlagenen Aaron Mensing (Sprunggelenk) und Göran Sögard (Leiste).
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Somit wird die SG wieder mit kleinerer Kapelle gegen die Ostwestfalen antreten. Nur gut, dass Teitur Einarsson im Oktober nachverpflichtet worden ist. Dass das ein direkter Konkurrent auf der halbrechten Position ist, spielt für Franz Semper keine Rolle: „Ich bin froh, dass Teitur da ist. Das spornt einen selber an und gibt Sicherheit.“ Die letzte Zeit habe deutlich gezeigt, dass alleine niemand eine ganze Saison durchhalten kann. Semper: „Es ist super, dass wir breiter aufgestellt sind und dass keiner von uns drei Halbrechten 60 Minuten durchspielen muss.“