Sehr zeitig zum Showdown nach Polen: Entgegen der bisherigen Gepflogenheiten in dieser coronageplagten Saison reisten die Handballer der SG Flensburg-Handewitt bereits einen Tag vor einer Champions-League-Partie im Spielort an. Am Mittwochnachmittag ging es per Charterflieger von Sonderburg nach Krakau und anschließend per Bus nach Kielce, wo es am Donnerstag (18.45 Uhr) zum „Finale“ in der Gruppe A kommt.
Spiel mit hoher Priorität
Dieser Reiseplan verdeutlicht, welch hohe Priorität die SG – obwohl sie Platz zwei sicher hat – diesem Spiel einräumt. „Wir wollen Erster werden“, sagt Maik Machulla unmissverständlich vor dem Duell mit dem punktgleichen polnischen Meister (beide 19:7). Dafür reicht den Flensburgern aufgrund ihres Hinspielsieges (31:30) ein Unentschieden oder eine Ein-Tor-Niederlage bei über 30 geworfenen Toren.
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Allein der Umstand, dass die SG nach zwei Niederlagen am grünen Tisch überhaupt noch die Chance auf den Gruppensieg besitzt, zeigt, wie stark sie während der aktuellen Gruppenphase agiert hat. „Wenn man wie wir einen solch hohen Aufwand betrieben hat, will man sich am Ende auch dafür belohnen“, so Machulla, der nach vielen Jahren mit wechselhaften Bilanzen in der Königsklasse stolz darauf ist, nun mal im Rennen um Platz eins mitzumischen.
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Das Ticket für das Achtelfinale haben die Flensburger sicher in der Tasche. Dort wartet in K.o.-Spielen entweder HC Zagreb (bei Gruppensieg) oder RK Celje (als Zweiter). Als Gruppensieger würde das Risiko geringer sein, in einem möglichen Viertelfinale auf den Erzrivalen THW Kiel zu treffen – ein nicht gerade unbedeutender Anreiz, am Donnerstagabend in der voraussichtlich zuschauerleeren Arena Vollgas zu geben.
Schlüsselspieler Alex Duschebajew und Andy Wolff
Ob Celje oder Zagreb – das spielt in Machullas Gedankengängen noch überhaupt keine Rolle. Sein Fokus liegt voll auf der „absoluten Topmannschaft“ aus Kielce, die im dynamischen Torjäger Alex Duschebajew, im schlauen Spielmacher Igor Karacic oder im agilen Kreisläufer Artsem Karalek Ausnahmekönner im Kader besitzt. Respekt hat das SG-Lager auch vor Nationaltorhüter Andy Wolff, der laut Machulla „immer zu einem Faktor werden kann“.
So lautet die Ansage des SG-Trainers vor dem „kleinen“ Endspiel. Ihm wird derselbe Kader wie beim 28:27 gegen Paris St. Germain zur Verfügung stehen – mit einer Ausnahme. Beim Abschlusstraining in der Duburghalle am Mittwoch knickte Marius Steinhauser mit dem Fuß um, der Rechtsaußen verzichtete auf den Polen-Trip.