Es läuft für die SG Flensburg-Handewitt. Die Vorfreude auf ein handballerisch stimmungsvolles Weihnachtsfest ist nach dem 27:19-Sieg gegen Pokalsieger TBV Lemgo, dem sechsten in Folge in der Bundesliga, gewachsen. Bevor der Vizemeister und neue Tabellendritte aber am 26. Dezember den Spitzenreiter SC Magdeburg herausfordert, sind noch zwei heikle Aufgaben zu erledigen.
Am Sonntag (16 Uhr) tritt die SG bei der wie immer ums Überleben kämpfenden HBW Balingen-Weilstetten an. Am Mittwoch erscheint die unberechenbare MT Melsungen in der Flens-Arena.
Weiterlesen: Abwehr stark, Torhüter top: SG Flensburg-Handewitt feiert souveränen Heimsieg
Kampfansage Richtung Magdeburg
Johannes Golla wagte nach den klaren Erfolgen gegen Leipzig und Lemgo eine Kampfansage Richtung SCM. „Im Oktober hatten wir fast kein Land gesehen. Da haben wir uns ’rausgearbeitet. Jetzt sieht es so aus, wie wir es uns vorstellen“, sagte der Kreisläufer und fügte hinzu:
Auch Torhüter Kevin Möller, überragender Akteur der letzten beiden Heimspiele, sieht bei der SG alles im Lot. Von den sechs Minuspunkten schmerzen zwar die Unentschieden in Göppingen und gegen Erlangen. „Die Niederlagen in Magdeburg und Kiel sind keine Katastrophe“, findet der Däne, seine Mannschaft liege noch gut im Rennen. „Jetzt müssen wir aber auch die Aufgaben gegen Balingen und Melsungen gut lösen. Das sind keine einfachen Spiele.“
„Hölle Nord“-Podcast: Kevin Möller – Musikwart, Mitbewohner, Matchwinner
Johannes Golla kann nicht richtig greifen
Die Reise in den Süden hat die SG bereits am Freitag angetreten – mit vielen Sorgen im Gepäck. Neu auf der Liste der angeschlagenen Akteure sind Linksaußen Emil Jakobsen, der sich beim Aufwärmen an der Wade verletzt hat, und Golla, dessen rechte Hand lädiert wurde, als ein Lemgoer darauf stürzte. „Bei Johannes sind die Knochen heil geblieben, aber er kann nicht richtig greifen“, sagte Trainer Maik Machulla, der dennoch hofft, den Nationalmannschaftskapitän am Sonntag einsetzen zu können, auf welcher Position auch immer.
Gegen Lemgo half Golla auf Linksaußen aus. „Da habe ich noch nie gespielt und fühlte mich etwas verloren – aber wenn es der Mannschaft hilft…“, meinte Golla, der auf den Flügel rücken musste, weil Göran Sögard, der Jakobsen zunächst vertreten hatte, im Rückraum gebraucht wurde.
Solche Konstellationen können sich auch in Balingen ergeben, weil hinter Aaron Mensing ein Fragezeichen steht, Hampus Wanne aus familiären Gründen noch einmal fehlt und es am Freitag für Jakobsen nicht rosig aussah.
Vorsorglich fährt der 17 Jahre alte Österreicher Daniel Wuzella aus der A-Jugend als Reserve-Linksaußen mit.
Muss Göran Sögard operiert werden?
Ob Sögard wieder mitwirken kann, entscheidet sich wieder erst am Spieltag. Manchmal geht es, manchmal nicht. „Ich spüre es immer noch, es ist nicht gut“, sagte der Norweger über seine rätselhafte Leistenverletzung, die in der kommenden Woche noch einmal ein Spezialist in Berlin untersuchen soll. Möglicherweise droht dem Rückraumspieler doch noch eine Operation.
Weiterlesen: Göran Sögard und die große Geduldsprobe
In Balingen setzt Machulla auf die Qualitäten der vergangenen Spiele: „Wir haben viel Selbstvertrauen und sind gut drauf. Wir müssen geduldig im Angriff und sehr wach in der Abwehr sein.“