Am Mittwoch kündigte shz.de den Transfer von Alexander Petersson zur SG Flensburg-Handewitt an, am Donnerstagvormittag meldete der Handball-Bundesligist Vollzug. Der 40 Jahre alte Isländer stößt nach der WM von den Rhein-Neckar Löwen zur SG, wo er im rechten Rückraum bis zum Saisonende den verletzten Franz Semper (Kreuzbandriss und Meniskusschaden) ersetzt.
Petersson ist ein alter Bekannter – der gebürtige Lette spielte bereits von 2007 bis 2010 in Flensburg und erzielte in 95 Spielen 317 Tore für die SG.
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Glücklicher Trainer
„In diesen Zeiten einen Spieler mit solch einer Qualität für fünf Monate zu verpflichten, ist für die SG ein echter Glücksfall und die optimalste Lösung“, sagte SG-Trainer Maik Machulla. Petersson kenne sich in Flensburg gut aus und bringe viel Erfahrung mit.
Der trotz seines Alters voll im Saft stehende und abwehrstarke Linkshänder soll Last von den Schultern Magnus Röds nehmen, der auf halbrechts seit Sempers Verletzung auf sich alleine gestellt war. Aufgrund der hohen Belastung und körperlicher Probleme hatte Röd sogar die Teilnahme an der WM abgesagt. Die personellen Sorgen der SG hatten sich in dieser Woche noch einmal verstärkt, da Abwehrstratege Jacob Heinl am Knie operiert werden muss.
Alleine im Februar stehen Flensburg acht Pflichtspiele bevor, insgesamt sind es bis zum Saisonende 24 in der Bundesliga und mindestens sechs in der Champions League. Dazu kommen mögliche K.o.-Spiele.
Dank an die Löwen
Wie die SG mitteilte, sei die Einigung mit den Rhein-Neckar Löwen in „sehr guten und kooperativen Gesprächen“ zustande gekommen. Mitten in der Saison einen wichtigen Spieler an einen direkten Konkurrenten abzugeben – das ist nicht unbedingt üblich. „Wir sind den Löwen sehr dankbar, dass sie uns in dieser schwierigen Phase unterstützen und einen ihrer drei Linkshänder abgeben“, sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke.
Die Mannheimer verfügen mit Albin Lagergren und Niclas Kirkelökke noch über zwei weitere Linkshänder für den Rückraum. Da Petersson aufgrund einer angestrebten Verjüngung des Kaders ohnehin im Sommer hätte gehen müssen, wurde sein bis zum Saisonende laufender Vertrag vorzeitig aufgelöst. „Wir unterliegen in der aktuellen Zeit auch wirtschaftlichen Zwängen“, sagte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann.
Schmäschke verwies darauf, dass sich die SG aufgrund der eingesparten Kosten für Semper im finanziellen Rahmen bewege.
„Schwerste Entscheidung meiner Karriere“
„Es ist die wohl schwerste Entscheidung meiner Karriere gewesen, die Löwen in dieser Situation vorzeitig und kurzfristig zu verlassen“, berichtete Petersson, der seit 2012 in Mannheim spielte. Zuvor lief er nach seinem Abschied von der SG zwei Jahre für die Füchse Berlin auf.
Bei den Löwen könne er sich nur für „fantastische Jahre“ bedanken. „Hier habe ich Titel gewonnen, deshalb wird das immer ein ganz besonderer Club für mich bleiben“, sagte der Isländer. 2016 und 2017 wurde er mit den Mannheimern Deutscher Meister, 2018 Pokalsieger.
Rückennummer 40
In Flensburg bekommt der 40-jährige Petersson die Rückennummer 40. „Ich freue mich sehr auf Alex‘ Rückkehr. Er ist ein hochprofessioneller und charakterstarker Spieler mit unglaublicher Erfahrung und einer SG-Vergangenheit. Er wird uns helfen“, ist Schmäschke überzeugt.