SG Flensburg-Handewitt hat offene Rechnungen mit dem HC Erlangen

Ganz so ungemütlich wie dieser Tage im Freien geht es bei der SG Flensburg-Handewitt nicht zu. Aber auch von eitel Sonnenschein ist der Handball-Vizemeister weit entfernt. „Das war grundsätzlich zu wenig“, sagt Kapitän Lasse Svan mit Blick auf das 25:33 am Mittwoch in der Champions League gegen Kielce.

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Die Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung wollen die SG-Profis ummünzen in Energie für das Bundesliga-Spiel am Sonntag (14 Uhr/Sky) in Nürnberg beim HC Erlangen.

Zwei Duelle – kein Sieg

Erlangen? Da war doch was. Richtig! 27:27 im Hinspiel Mitte September, das Pokal-Aus beim 26:29 Anfang Oktober – mit dem Team von Trainer Raul Alonso, der Anfang des Jahres auf Michael Haaß gefolgt war, hat die SG zwei Rechnungen zu begleichen. „Gegen Erlangen haben wir schon zwei Mal schlecht gespielt. Es wird wieder der gleiche Kampf“, glaubt Johannes Golla. Lasse Svan erinnert sich:

Außerdem stand Flensburg-Coach Maik Machulla jeweils nur ein dezimiertes Aufgebot zur Verfügung. Das ist am Sonntag anders, am Sonnabend brechen 16 gesunde Handballer Richtung Bayern auf. Ob wie geplant mit dem Flieger von Hamburg nach München mit anschließender Bustour nach Nürnberg oder komplett mit dem Bus, entscheidet das Wetter.

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Svan sah „ungewöhnliche Ausstrahlung“

„Hoffentlich können wir den Kader zu unserem Vorteil nutzen“, sagt Svan, dem am Mittwoch eine Sache besonders negativ aufgefallen ist: „Die Energie hat uns gefehlt. Unsere Ausstrahlung war ungewöhnlich. Wir müssen aufpassen, dass das nicht wieder passiert.“

Jeder SG-Handballer sei gefordert, im Vorfeld für ein hundertprozentiges Energielevel zu sorgen, um einen Fehlstart ins Spiel zu vermeiden. „Sonst bekommst du gleich ein schlechtes Gefühl und musst hinterherlaufen“, so Svan.

Darin, dass die SG gegen Kielce wie schon beim 29:29 in Wetzlar Probleme mit einer offensiven Abwehr hatte, sieht der Kapitän kein grundsätzliches Manko: „Wir hatten Lösungen, aber wir haben unsere Möglichkeiten nicht genutzt.“

Im Liveticker: SG Flensburg-Handewitt zu Gast beim HC Erlangen

HC Erlangen fehlt Konstanz

Der HC Erlangen wird den eigenen Ansprüchen in dieser Saison noch nicht gerecht. Im Pokal stürmte das Team um Simon Jeppsson – der Ex-Flensburger ist mit 94 Treffern bester Werfer vor Nationalspieler Christoph Steinert (92) – zwar ins Final Four, doch in der Bundesliga fehlt die Konstanz. Platz zwölf und 15:23 Punkte sind zu wenig für einen Club, der mit Reisen durch Europa liebäugelt. Im Januar musste Michael Haaß für Raul Alonso Platz machen, der zuvor bereits als Sportdirektor tätig war und nun beide Rollen ausfüllt.

„Wir müssen Geduld in der Abwehr haben. Erlangen hat gegen uns das Tempo rausgenommen“, sagt Svan. Wichtig sei, sich auch zu belohnen, wenn die Schiedsrichter passives Spiel anzeigen, und im letzten Moment keine Tore durch Verzweiflungswürfe zu fressen. Das war der SG in Wetzlar wiederholt passiert. Dazu warnt der SG-Kapitän vor der aggressiven Deckung, die der zukünftige Kieler Petter Överby und Co. stellen.

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