Die SG Flensburg-Handewitt kann am Donnerstag einen weiteren historischen Meilenstein passieren. Das Heimspiel in der Handball-Bundesliga gegen die Eulen Ludwigshafen (19 Uhr) wäre das 50. in Folge ohne Niederlage, wenn alles nach Plan läuft.
Stolz auf die Serie
Normalerweise blickt Trainer Maik Machulla nüchtern auf solche Statistiken. Dieses Jubiläum bewegt ihn aber doch. „Ich habe als Trainer mehr erreicht, als ich jemals gedacht hätte. Das ist manchmal gar nicht greifbar. Man denkt immer, so etwas können nur andere“, sagt der 44-Jährige.
Der THW Kiel war im Dezember 2017 der letzte und überhaupt der einzige Gegner, der in der Flens-Arena ein Bundesligaspiel gewonnen hat, seit Machulla Cheftrainer ist. Dabei soll es noch möglichst lange bleiben. Und es sieht gut aus beim Spitzenreiter vor der Partie gegen den 16. der Tabelle. Nach dem Zitterspiel in Essen hat sich die SG gegen den Bergischen HC deutlich gesteigert und bis auf die Langzeitverletzten sind alle Spieler einsatzbereit.
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Die Gäste aus dem Süden befinden sich mitten im heftigen Abstiegskampf. Gerade deshalb erwartet Machulla einen Gegner, der sehr ernst zu nehmen sei. „Die Eulen sind das Stehaufmännchen der Liga. Jedes Jahr werden sie totgesagt und schaffen es doch wieder, drinzubleiben. Das spricht für die Mentalität der Mannschaft“, sagt der SG-Trainer. Sein Kollege Benjamin Matschke, der im Sommer zur HSG Wetzlar wechselt, hat vor dieser Saison wichtige Akteure verloren, mache aber das Optimale aus den Möglichkeiten. Machulla sagt deshalb:
Über das denkwürdige Spiel in Essen vor einer Woche sei nicht mehr viel diskutiert worden, berichtet der SG-Coach. Jedem sei klar gewesen, dass man mehr von sich erwarten müsse. Gegen den BHC habe er dann wieder eine Mannschaft erlebt, die 60 Minuten hoch konzentriert war. „Die gleiche Aggressivität und Intensität in der Abwehr müssen wir wieder zeigen, um unseren Torhütern die Aufgabe etwas leichter zu machen.“ Außerdem würde das auch seine Lebenserwartung verlängern, meint Machulla.
Weniger Rotation geplant
Nachdem in Essen beide Keeper nur je einen Ball gehalten hatten, gab Machulla am Sonntag Benjamin Buric den Vorzug vor Torbjörn Bergerud, obwohl die sonstige Frohnatur „sehr geknickt“ war und schon angefangen hätte, zu grübeln. „Es war logisch, Buric aufzustellen, weil er der Torwart ist, der bleibt.“ Der Bosnier zahlte das Vertrauen mit 17 Paraden zurück.
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Auch sonst werde es für den Rest der Saison weniger Rotation geben. „Ich will Leute nicht aus dem Rhythmus bringen, die einen Lauf haben, nur weil man meint, sie müssten mal eine Pause haben“, erklärt der SG-Trainer. In acht Wochen sei alles vorbei, es bestehe nicht mehr die Notwendigkeit, Kräfte zu sparen. Deshalb ist etwa Hampus Wanne gesetzt, weil er momentan in Weltklasseform spielt. Deshalb gilt Gleiches für Lasse Svan, weil in der entscheidenden Phase der Kapitän und seine Abwehrqualitäten gebraucht werden.