Das Ergebnis war enttäuschend, das Spiel aber ein schönes Spektakel: Intensiv, spannend, Handball mit vielen Facetten. Ganz unzufrieden musste die SG Flensburg-Handewitt die Heimreise nach dem Duell in der Champions League mit Paris Saint Germain nicht antreten. Das 30:33 bedeutet aber weiter Bangen um den Einzug in die K.o.-Runde. „Gegen Porto haben wir jetzt ein Finale“, blickte SG-Trainer Maik Machulla auf das Heimspiel am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr) voraus.
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Wenig Zeit zur Vorbereitung auf Minden
Vorher ist noch die Aufgabe in der Bundesliga am Sonntag (16 Uhr) gegen den Tabellenletzten GWD Minden zu erledigen. Schon gestern Vormittag auf dem Airport und im Flugzeug begann die Vorbereitung. „Wir müssen jede freie Minute nutzen“, so Machulla, der einen Gegner erwartet, „der jeden Punkt braucht, kämpft bis zum Umfallen und von Trainer Frank Carstens immer gut eingestellt ist“.
Der unerschrockene Franz Semper
Was bleibt von Paris außer der beachtlichen Schramme am Kopf des siebenfachen Torschützen Franz Semper, der sich immer wieder unerschrocken dort hineinwarf, wo es wehtut und einmal mit dem Fuß von PSG-Torhüter Vincent Gérard kollidierte? Keine Punkte, aber Vieles, auf dem die Flensburger aufbauen können.
Göran Sögard hatte seinen ersten längeren Einsatz nach dem Comeback, war noch kein Faktor, aber schon wieder auf dem Weg zu bekannter Dynamik. Er braucht noch Bindung und Praxis. Magnus Röd ist ebenso wie Semper wieder da. Überhaupt bediente sich Machulla reichlich seines nun wieder fast kompletten Kaders und konnte so gegen das Pariser Weltklassensemble das Tempo hoch und die Hoffnungen bis zum Schluss am Leben halten.
Charakterstarke Aufholjagd
„Es war ein sehr gutes Auswärtsspiel“, bilanzierte Machulla und kritisierte nur Phasen in der ersten Hälfte, in denen seine Spieler „zu naiv in der Abwehr und zu respektvoll im Angriff“ agiert hätten.
Es war aber auch nicht leicht, zwischen der Bearbeitung des 1,72 Meter kleinen Luc Steins und des 2,15 Meter großen und 135 Kilo schweren Linkshänders Dainis Kristopans zu switchen. Der Wirbelwind und der Hüne setzten der SG mächtig zu. Als Röd kurz vor Schluss Steins leicht touchierte und dafür sehr fragwürdige zwei Minuten kassierte, wurden die kurz vor dem Ausgleich stehenden Flensburger entscheidend geschwächt. Zuvor hatten sie mit einem fabelhaften Torhüter Benjamin Buric im Rücken eine charakterstarke Aufholjagd hingelegt.
Mit einer solchen Einstellung sollte einem Heimsieg gegen Minden nichts im Wege stehen. „Emotional bereit sein und Vollgas geben“, verlangt Machulla daher auch für den Sonntag.
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