Bevor die Handballer der SG Flensburg-Handewitt am Dienstag Vormittag den Linienflug nach Polen antraten, gab es eine weitere schlechte Nachricht. Franz Semper, der gerade erst ein tolles Comeback geschafft hatte, fällt erneut wochenlang aus. Der Linkshänder hat am operierten linken Knie eine Teilruptur des Kreuzbands erlitten. Im Auswärtsspiel der Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr/ live auf DAZN) bei Lomza Vive Kielce und bei den kommenden schweren Aufgaben in Magdeburg und Veszprem wird die personell dünn besetzte SG wieder aufs Äußerste gefordert.
„Das ist extrem bitter für uns alle. Besonders leid tut es mir für Franz persönlich“, sagte SG-Trainer Maik Machulla und betonte, dass man Semper alle Zeit geben werde, die Verletzung vollständig auszukurieren. „Er ist ein junger Spieler, der eine großartige Karriere vor sich hat und den wir noch lange in Flensburg halten wollen.“ Semper hat sich die Verletzung im Pokalspiel in Erlangen vor einer Woche bei einem Zusammenprall zugezogen.
Mit drei Rechtshändern im Rückraum
„Was soll man sagen? Wir werden noch enger zusammenrücken, wieder mit drei Rechtshändern im Rückraum spielen. Und wir müssen schlau und kreativ arbeiten“, kommentierte Trainer Machulla den nächsten Fall der immer unheimlicher anmutenden Verletzungsserie. Besondere Sorge gilt weiter Spielmacher Jim Gottfridsson, der beim Sieg am Sonntag in Hamburg trotz einer Fußverletzung seine Bedeutung für die SG unterstrichen hat. „Wir gehen da ein sehr großes Risiko ein“, bekannte Machulla, der in Kielce so viel wie möglich rotieren will.
Unorthodoxe 5:1-Abwehr und starke Kreisläufer
Die Aufgabe gegen das Team von Trainer Talant Duischebajew und dessen Söhnen Alex und Daniel ist gewaltig. „Das ist eine Topmannschaft mit internationalen Topleuten“, sagt Machulla, der dennoch Chancen sieht, den Coup der vorigen Saison, als die SG beide Spiele gegen Kielce gewonnen hat, zu wiederholen. Dazu muss die unorthodoxe 5:1-Abwehr des polnischen Meisters mit Alex Duischebajew in der Spitze geknackt werden. Auf die Flensburger Defensive wartet physisch anspruchsvolle Arbeit mit Kielces Kreisläufern Artsem Karalek und Nicolas Tournat, beides 110-Kilo-Brocken. Das alles – anders als im Vorjahr – vor einer höllischen Kulisse.