Das Bundesliga-Schlusslicht GWD Minden hat sensationell einen Punkt aus der „Hölle Nord“ entführt. Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt mussten sich nach einem schwachen Auftritt mit einem 31:31 (14:15)-Unentschieden gegen den Außenseiter begnügen.
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Dürftige Leistung in Halbzeit eins
Die 1423 Zuschauer in der Flens-Arena rieben sich die Augen. Flensburg leistete sich von Beginn an Fehler und nutzte die Tatsache, dass die Gäste 6:18 Minuten bis zu ihrem ersten Tor benötigten, nicht aus. Minden verteidigte leidenschaftlich und führte 3:2 (10.).
Die SG zog zwar immer wieder vorbei – etwa als Marius Steinhauser seinen dritten Treffer zum 5:4 (12.) erzielte oder als Mads Mensah erstmals für ein Zwei-Tore-Polster sorgte (11:9, 25.) –, aber das Team von Frank Carstens blieb unbeirrt. GWD-Keeper Malte Semisch parierte beim 12:12 (27.) zum zweiten Mal einen Siebenmeter von Hampus Wanne, zur Pause führte Minden 15:14.
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Minden bleibt lange dran
Allen war klar: Die SG musste sich steigern. Doch sie steigerte sich kaum. Torwart Benjamin Buric fungierte zwar als Energielieferant von der Bank. Der Bosnier wehrte einen Strafwurf von Tomas Urban ab, auf der Gegenseite brachte Emil Jakobsen das Team von Maik Machulla mit 17:16 (36.) in Führung. Der Linksaußen erhöhte auch auf 20:17 (44.).
Das Polster war aber trügerisch. Die Flensburger verfielen phasenweise in Muster der ersten Halbzeit, unvorbereitete Abschlüsse und Unkonzentriertheiten sorgten dafür, dass Minden in Schlagdistanz blieb. Dazu bekam die SG Miro Schluroff nicht in den Griff, der das 24:23 (49.) erzielte.
Tor Flensburg, Tor Minden – so ging es in den folgenden Minuten weiter. Bis zur 56. Minute, als Florian Kranzmann einen Fehlwurf von Franz Semper zum 28:28 (56.) nutzte. Eine Sensation lag in der Luft, zumal die SG die Schlussminuten in Unterzahl absolvieren musste. Und tatsächlich holte Minden sensationell einen Punkt. Mohamed Darmoul verwandelte den finalen Siebenmeter zum 31:31.
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