Das war alles andere als ein Sonntagsspaziergang beim Tabellenvorletzten: Die SG Flensburg-Handewitt ist am vierten Advent nicht über ein 23:23 (13:14) bei HBW Balingen-Weilstetten hinausgekommen. Den siebten Bundesliga-Sieg in Folge verpassten die SG-Handballer wegen einer schwachen Angriffsleistung.
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Notlösungen auf Linksaußen
Trainer Maik Machulla musste improvisieren. Neben Hampus Wanne (familiäre Gründe) stand auch der an der Wade verletzte Emil Jakobsen nicht zur Verfügung. Somit fehlte ein etatmäßiger Linksaußen, auf dem Flügel probierten sich Julius Meyer-Siebert, Göran Sögard und Aaron Mensing. Das wirkte sich negativ auf den Flensburger Angriff aus, der in der ersten Hälfte nicht in Fahrt kam.
Zwar führte die SG 10:7 (19. Minute) – Mads Mensah hatte zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Mal getroffen –, doch Jim Gottfridsson und Co. liefen sich in der leidenschaftlichen HBW-Abwehr häufig fest. Auf der anderen Seite konnte die beste Abwehr der Bundesliga nicht zuletzt wie gegen Leipzig (31:21) und Lemgo (27:19) glänzen, zumal Benjamin Buric im Tor an die Gala-Auftritte von Kevin Möller nicht heranreichen konnte. Balingen drehte vor 750 Zuschauern das Spiel und ging mit einer Führung in die Kabine.
SG kämpft sich zurück
Nach dem Seitenwechsel drohte den Gästen das Spiel zu entgleiten. Balingen erhöhte per Kempatrick auf 19:15 (41.), die SG hatte vorne große Probleme. Machulla setzte auf den siebten Angreifer, Johannes Golla und Gottfridsson verkürzten auf 19:17.
Die Flensburger nahmen den Kampf jetzt an, Buric wehrte einige Würfe ab. Golla gelang der Anschlusstreffer (20:19/49.), Gottfridsson der Ausgleich. Mensah tankte sich zum 22:21 (56.) durch und holte eine Zeitstrafe heraus. Aber die SG schenkte kurz darauf zwei Bälle leichtfertig her, es wurde dramatisch. Teitur Einarsson erzielte 40 Sekunden vor Schluss das 23:22, Vladan Lipovina glich aus. Der finale Wurf von Mensah zählte nicht – die SG hatte einen Punkt verloren.
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