Die Olympischen Spiele in Tokio sollen der letzte Akt einer erfolgreichen Laufbahn sein: Magnus Jöndal, der am 7. Februar 33 Jahre alt wird, beendet im Sommer überraschend seine Handball-Karriere. Der Linksaußen der SG Flensburg-Handewitt kehrt nach Vertragsende mit seiner Frau Emilie und den beiden Kindern in die norwegische Heimat zurück und wird sich der Familie und neuen Aufgaben widmen – vermutlich abseits des Handballs und des Leistungssports.
„Trainer werde ich wohl nicht“, hatte Jöndal zu Jahresbeginn auf die Frage nach seiner Zukunft gegenüber unserer Zeitung gesagt. Er wolle zurückkehren in den Beruf des Sportlehrers, für den er ausgebildet ist und in dem er schon zwei Jahre halbtags gearbeitet hat. „Ich mag es, ein bisschen im Hintergrund zu stehen“, so Jöndal damals.
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SG wollte Jöndal halten
Womöglich kokettierte er da schon mit Gedanken ans Karriereende im Sommer 2021. In den vergangenen Monaten reifte der Entschluss, den Jöndal der SG frühzeitig mitteilte. Der Verein, mit dem der schweigsame Norweger 2019 Deutscher Meister und Supercup-Sieger wurde, wollte den Vertrag mit dem abwehrstarken Linksaußen verlängern. SG-Coach Maik Machulla sagte:
Jöndal sei ein Spieler, „den sich jeder Trainer nur wünschen kann. Er spielt unaufgeregt, schnörkellos und ist dabei effektiv und zuverlässig“.
Seit Jöndal 2018 von GOG zur SG kam, habe er sich noch einmal weiterentwickelt. „Ich bin mir sicher: Er hätte noch drei, vier Jahre auf Topniveau spielen können“, meinte Machulla. Er akzeptiere die Entscheidung aber „zu 100 Prozent“.
Zeit für die Familie
„Ich möchte mich von ganzem Herzen für die tollen Jahre hier bei der SG bedanken. Sportlich lief es sehr gut für mich und ich habe mich hier in Flensburg und auch in meinem Wohnort Handewitt sehr wohl gefühlt. Ich freue mich nun aber, bald mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können“, sagte Jöndal, dessen Karriereende auch in Norwegens Nationalmannschaft ein Loch reißt.
An den WM-Silbermedaillen 2017 und 2019 sowie EM-Bronze 2020 hatte der zwei Mal ins All-Star-Team berufene Jöndal erheblichen Anteil. Im Januar will er in Ägypten endlich WM-Gold gewinnen und zum Abschluss der Laufbahn am liebsten auch noch eine Olympia-Medaille. Aus Flensburg will sich der 32-Jährige natürlich ebenfalls mit einem Titel verabschieden.
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Jakobsen der Jöndal-Nachfolger?
Gut möglich, dass der neue Gespannspartner von Hampus Wanne wie 2018 Jöndal erneut von GOG kommt. Der 22 Jahre alte Däne Emil Jakobsen soll bei der SG hoch im Kurs stehen. Das sei ein Gerücht, meinte Dierk Schmäschke. Der Geschäftsführer gab aber zu: „Emil ist ein interessanter Spieler.“