Es ist ein gegenseitiges Bekenntnis in einer schweren Zeit. Die SG Flensburg-Handewitt und Trainer Maik Machulla haben ihre Zusammenarbeit um drei Jahre ausgeweitet. Machullas neuer Vertrag läuft bis 2026, zuvor war der 44 Jahre alte zweimalige Meistercoach bis 2023 gebunden.
Der Zeitpunkt der Bekanntgabe nach sechs Niederlagen aus den letzten neun Pflichtspielen war keinesfalls zufällig gewählt. „Wir wollten gerade jetzt ein Zeichen setzen“, sagte Geschäftsführer Dierk Schmäschke, „und den Spielern zeigen, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen“.
SG vertraut Maik Machulla
„Unsere Entscheidung ist nicht nur mutig, sondern überzeugend und richtig. Beim Trainer fängt alles an“, meinte der Beiratsvorsitzende Boy Meesenburg, der Machulla und die von Verletzungen geplagte Mannschaft vor kurzem in dieser Zeitung öffentlich in die Pflicht genommen hatte.
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Der Verein erlebt derzeit das größte Tief der vergangenen Jahre – hat nun aber ein Statement gesetzt, dass er es mit Machulla an vorderster Front überwinden will. „Das ist ein großer Vertrauensvorschuss“, dankte der Trainer den Verantwortlichen. Die SG sei frühzeitig auf ihn zugekommen und „gerade in der jetzigen Phase hartnäckig gewesen“.
Machulla hofft, dass sein Co-Trainer Mark Bult ebenso langfristig wie er in Flensburg bleibt. Er wisse aber um das Streben seines Vertrauten auf einen Chefposten.
Kommentar: Vertrauen ist die Basis für neue Erfolge
Grundlage für Personalgespräche
Schmäschke betonte, dass die Personalie Machulla geklärt sein sollte, bevor ernsthafte Begehrlichkeiten bei anderen Clubs entstehen konnten. Zudem solle die Vertragsverlängerung die Basis für anstehende Personalgespräche sein. „Spieler fragen, wer Trainer sein wird. Diese Antwort haben wir jetzt gegeben“, sagte Schmäschke, der Machulla als „einen der besten Trainer Europas“ bezeichnete.
Nun können er und sein designierter Nachfolger Holger Glandorf, der in die Machulla-Verhandlungen involviert war, mit Fakten um Hampus Wanne (Vertrag bis 2022), Johannes Golla (2023) und Co. werben. „Projekte wie in Kolstad und Aalborg arbeiten sehr langfristig, darauf müssen wir reagieren“, sagte Schmäschke, der auch die Hoffnung auf Magnus Röd noch nicht aufgegeben hat. Den Norweger soll es 2023 in die Heimat ziehen.
Ein Isländer im Anflug auf Flensburg
Um auf seine und die Verletzung von Franz Semper zu reagieren, hat die SG vergangene Woche Michael Müller reaktiviert. Ein weiterer Linkshänder soll kurzfristig folgen, gehandelt wird der Isländer Teitur Einarsson von IFK Kristianstad. „Er ist ein Kandidat“ bestätigte Schmäschke. „Wir suchen eine Lösung für den Rest der Saison, da wir nicht wissen, wann Magnus und Franz zurückkommen.“
2. Welle – die Handball-Kolumne: Reizfigur Michael Müller und Rätselraten bei der SG Flensburg-Handewitt