Mannheim (dpa) – Trainer Martin Schwalb vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen sieht die zu erwartenden Strapazen in der kommenden Handball-Saison mit Sorge.
«Wir stehen vor einer riesengroßen Herausforderung», sagte Schwalb dem «Mannheimer Morgen»: «Meine Bedenken gelten allerdings weniger dem Programm, das die Spieler in der Bundesliga oder im Europapokal absolvieren müssen. Drei englische Wochen in Folge, das bekommt jeder hin. Was mir vielmehr Sorge bereitet, ist das, was oben drauf kommt: die Länderspiele, die WM im Januar, die Olympischen Spiele im Sommer. Diese Dauerbelastung könnte zum Problem werden.»
Deshalb rät der 57-Jährige dazu, die Austragung der WM im Januar in Ägypten zu überdenken. «Meine Meinung ist zweigeteilt. Grundsätzlich sollten alle darüber nachdenken, was momentan das Beste für den Handball ist. Deshalb muss man auch über die Austragung der WM zumindest diskutieren», sagte er: «Andererseits – und das wissen wir hier insbesondere in Deutschland: Eine WM oder EM tragen einen großen Teil dazu bei, dass der Handball diesen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Es sitzen viele Millionen Menschen bei einem Turnier vor dem Fernseher. Die Nationalmannschaft ist ein Zugpferd.»
Der Start der neuen Bundesliga-Saison ist für den 1. Oktober vorgesehen, der Anwurf zur WM für den 14. Januar. Die Olympischen Spiele in Tokio sollen am 23. Juli 2021 beginnen.
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