Seit Hampus Wanne sich entschieden hat, die SG Flensburg-Handewitt im Sommer zu verlassen, ist klar: Emil Jakobsen wird in der kommenden Saison beim Handball-Bundesligisten die Nummer eins auf Linksaußen. Trainer Maik Machulla sprach dem 24 Jahre alten Dänen sein „allergrößtes Vertrauen“ aus.
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„Mein Ziel ist, die Geschichte der großen Flensburger Linksaußen weiterzuschreiben“, sagt Jakobsen – und meint Lars Christiansen (1996 bis 2010), Anders Eggert (2006 bis 2017) sowie Wanne (2013 bis 2022): „Das sind Legenden.“
Eingewöhnungsphase noch nicht abgeschlossen
Die Voraussetzungen, die Position ähnlich lange wie seine Vorgänger zu prägen, sind für Jakobsen gegeben. Der Nationalspieler, der aus Kerteminde im Nordosten von Fünen stammt, meint:
„Emil wird sich erst an alles gewöhnen müssen: Sprache, Belastung, Reisestrapazen“, sagte Coach Machulla vor dieser Saison, die nach dem Wechsel von der Talentschmiede GOG Handbold zur SG Jakobsens erste in der Bundesliga ist. Machullas Vermutung bestätigte sich. Jakobsen brauchte in Flensburg eine gewisse Anlaufzeit, hinter Wanne sah er zunächst kaum Land. „Das war okay. Hampus ist gerade der beste Linksaußen der Welt“, meint der 24-Jährige.
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Als Wanne im November und Dezember wegen einer Corona-Infektion und eines Trauerfalls in der Familie fehlte, war Jakobsen zur Stelle. „Da konnte ich beweisen, was ich kann“, sagt der sprunggewaltige Rechtshänder, der mit Dänemark EM-Dritter geworden ist.
Emil Jakobsen wird aufgebaut
Mittlerweile sind die Anteile auf dem linken Flügel der SG nahezu ausgeglichen verteilt. Machulla baut Jakobsen bereits für die kommende Saison auf. Der neuen Nummer eins wird August Pedersen (kommt von Drammen HK) zur Seite stehen. „Ich habe in der dänischen Liga gegen ihn gespielt, als er noch bei Bjerringbro-Silkeborg war. Das ist ein Arbeiter“, sagt Jakobsen.
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In den zurückliegenden Wochen zeigte sich, dass Jakobsen zur Konstanz von Wanne noch ein gutes Stück fehlt. Im Heimspiel gegen Balingen brachte der Däne nur drei seiner sieben Würfe im Tor unter, unter anderem scheiterte er mit einem zu lässigen Heber. „Ich brauche mehr Konzentration im Abschluss. Die Torhüter sind sehr gut in der Bundesliga. Es ist das höchste Level“, weiß Jakobsen.
Baustelle: Abwehr
Seine größte Baustelle sieht er in der Abwehr. „Da muss ich besser werden, das wird ein wichtiger Teil meiner Entwicklung sein.“ Jakobsen orientiert sich an Lasse Svan, dessen Entscheidungsverhalten er bewundert: „Wann helfe ich dem Halben? Wann decke ich meinen Außen? Man muss sich sehr schnell entscheiden. Da hat Lasse viel Routine.“ Jakobsen gibt sich Zeit. Er sei ein junger Außen und lerne in jedem Spiel dazu.
Mit der SG will der 24-Jährige kommende Saison unbedingt in der Champions League spielen. „Deshalb dürfen wir uns nichts mehr leisten. Wenn wir unseren Flow wiederfinden und am Limit spielen, können wir jeden schlagen“, ist Jakobsen überzeugt.
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