Handball-Legende Stefan Kretzschmar sieht eine „momentane Veränderung“ im Kräfteverhältnis und perspektivisch einen Machtwechsel in der Bundesliga.
„Magdeburg kann die nächsten Jahre um die Meisterschaft mitspielen, ebenso Kiel und Flensburg, die einen beeindruckenden Kader haben. Die Rhein-Neckar-Löwen werden wieder angreifen, Erlangen hat ein Budget, das für den europäischen Wettbewerb taugt. Leipzig und Melsungen nicht zu vergessen“, sagte der Sportvorstand der Füchse Berlin der „Sport Bild“ in einem Interview.
„Sechs, sieben Teams im Meisterkampf werden die Regel sein, nicht die Ausnahme. Den alleinigen Zweikampf Kiel gegen Flensburg wird es nicht mehr geben“, meinte der frühere Nationalspieler. Derzeit sei der SC Magdeburg, sein früherer Club, „das Maß aller Dinge“, befand Kretzschmar vor dem Spitzenspiel von Bundesliga-Tabellenführer SCM am kommenden Samstag bei den zweitplatzierten Füchsen. Er sehe die Berliner „auf einem richtig guten Weg, nachdem wir vergangene Saison noch meilenweit hinter Kiel und Flensburg lagen“, meinte der 48 Jahre alte gebürtige Leipziger.
Dass es derzeit eine Veränderung in der Liga gebe, merke man auch an den Reaktionen in Kiel und Flensburg. „Die Souveränität ist den handelnden Personen ein bisschen abhanden gekommen. Die Trainer in Kiel und Flensburg wirken angespannter, man hadert mehr mit den Schiedsrichtern. Der ganze Habitus hat sich verändert“, betonte Kretzschmar. „Das bedeutet nicht, dass es derzeit einen totalen Machtwechsel gibt. Aber perspektivisch auf jeden Fall. Es wird noch enger!“