Was bleibt den deutschen Handballern von diesem Kurztrip? Wenige Stunden nach dem 26:24-Sieg in der EM-Qualifikation in Bosnien-Herzegowina kehrte die DHB-Auswahl wieder nach Deutschland zurück.
Schon im extra organisierten Charterflieger dürfte sich Bundestrainer Alfred Gislason seine Gedanken gemacht haben. Das Ticket für die Europameisterschaft 2022 in Ungarn und der Slowakei hatte sein Team zwar schon vor der Partie sicher. Die Überlegungen des Isländers werden aber längst von einem anderen Großturnier überlagert.
KADERPUZZLE: Wer darf mit – und wer nicht? Schon das Spiel in Bosnien-Herzgewonina diente dem Bundestrainer zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio. Da er lediglich 17 Akteure mit nach Japan nehmen darf, läuft der Konkurrenzkampf bereits auf Hochtouren. Während Linksaußen Marcel Schiller (zehn Tore) seine starke Form im Nationalteam unterstrich, konnten Wackelkandidaten wie Fabian Wiede oder Sebastian Heymann keine Eigenwerbung betreiben.
„Er war aus meiner Sicht weit weg von seinen Möglichkeiten“, kritisierte Gislason gerade Heymann deutlich. Am 2. Mai (18.00 Uhr/Sport1) bietet sich dem 23-Jährigen im abschließenden EM-Qualifikationsspiel in Stuttgart gegen Estland immerhin eine weitere Chance.
WACKELKANDIDATEN: Nicht nur Heymann muss um seinen Platz kämpfen. Von den 17 Spielern, die Gislason mit nach Tokio nehmen wird, werden lediglich 14 dem Stammkader angehören. Theoretisch könnte der 61-Jährige für jede Position zwei Spieler mitnehmen. Dass er dann beispielsweise auf einen der drei Kreisläufer – Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek oder Johannes Golla – verzichten würde, scheint im Moment aber unwahrscheinlich. Dementsprechend schlecht stehen die Chancen des vierten Kreisläufers Jannik Kohlbacher, der sich in Stuttgart zeigen darf. Auch Rückraumspieler Fabian Böhm und Rechtsaußen Tobias Reichmann wollen sich dann dem Coach beweisen.
Wiencek, Golla, Rechtsaußen Timo Kastening, Torwart Andreas Wolff und Rückraumspieler Steffen Weinhold werden dagegen eine Pause erhalten.