Vier Spiele, null Siege, ein Punkt: Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt haben in dieser Saison noch keine Freundschaft mit der Champions League geschlossen. Der vom Verletzungspech arg gebeutelten deutsche Vizemeister verlor am Mittwoch das torreiche Spiel beim polnischen Meister Vive Kielce mit 29:37 (16:21) und bildet in der knüppelharten Gruppe B das Tabellenschlusslicht. Dabei waren die Gäste nie in Reichweite eines Punktgewinns und boten besonders in der ersten Halbzeit eine abwehrschwache Vorstellung.
Trainer Maik Machulla meinte:
Eine Flut an Gegentoren
Von der ersten Sekunde an bekam die SG-Defensive keinen richtigen Zugriff auf die Kielcer Angreifer, die mit einer fast 90-prozentigen Wurfeffektivität brillierten. Das Flensburger Torhüter-Duo Buric/Möller (zusammen eine Parade in den ersten 30 Minuten) fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel – 21 Gegentore zur Pause sprechen eine deutliche Sprache. Da fiel die Leistungssteigerung des Angriffs, in dem Emil Jakobsen und Marius Steinhauser die Flügelzange bildeten und in dem Aaron Mensing viel Verantwortung übernahm, nach schwachem Start (3:7/9.) nicht richtig ins Gewicht – beim Seitenwechsel betrug der Rückstand fünf Treffer.
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Auch im zweiten Durchgang misslang den Gästen der Auftakt komplett. Ein paar Fahrkarten und Fehler – und schon hieß es 16:24 (35.) und 19:28 (43.) aus SG-Sicht. Die gelb-blauen Gastgeber waren klar am Drücker – und ihre 3800 lautstarken Fans aus dem Häuschen.
Neun Tore von Aaron Mensing
Die Entscheidung war gefallen, dennoch ließen sich die personell sehr begrenzten Gäste nicht hängen. Torhüter Buric gelangen nun einige Paraden, und vorne tankte Mensing mit vielen erfolgreichen Abschlüssen Selbstvertrauen. Aber: Die Partie geriet zum Schaulaufen für den polnischen Meister, der über 31:23 (49.) und 34:27 (57.) den Heimsieg einfuhr. Überragend dabei: Szymon Sicko, der neun Tore bei neun Versuchen aus dem Rückraum markierte.
„Das war insgesamt viel zu wenig“, kritisierte Machulla und sprach von einer verdienten Niederlage, die „einmal mehr sehr weh tut.“ Das einzig Positive sei das Spiel sieben gegen sechs gewesen, das ganz gut funktioniert habe.
Jetzt nach Magdeburg
Die Aufgaben werden für die SG nicht leichter und die Erfolgsaussichten nicht besser: Am Sonntag geht’s zum frischgebackenen Club-Weltmeister und ungeschlagenen Bundesliga-Spitzenreiter SC Magdeburg, ehe dann Mitte der Woche der schwere Gang zum ungarischen Topclub KC Veszprem ansteht.