„Wenn die WM stattfindet, sollte jeder Sportler sich frei entscheiden dürfen, ob er teilnehmen möchte oder nicht“, sagte der 25-Jährige von der MT Melsungen in einem Interview des „Sportbuzzer“ und ergänzte: „Klar: Wir Spieler haben eine Vorbildfunktion, auch unter gesundheitlichen Aspekten. Aber ich möchte unsere Sportart repräsentieren. Und solange wir das können und die WM stattfindet, bin ich der Erste, der spielen will und wird.“
Mehrere prominente Handballer hatten sich kritisch über das für Januar geplante Turnier geäußert. Der Ligabetrieb in der Bundesliga war zuletzt durcheinandergewirbelt worden, nachdem Nationalspieler im Anschluss an eine Länderspielwoche positiv auf das Virus getestet worden waren. Bei Kastening fielen die Tests negativ aus, dennoch befindet sich der Rechtsaußen wie sein komplettes Team derzeit in Quarantäne.
„Ich habe das schon vor der Reise kritisch beäugt und tue das auch jetzt“, sagte er über die Länderspielreise. „Es ist nicht sinnvoll, Europacup- und Länderspiele aufrechtzuerhalten.“ Kastening versuche aber auch, sich in den Deutschen Handballbund und den europäischen Verband EHF hineinzuversetzen. „Die Nationalmannschaft ist das größte Zugpferd, was wir haben“, sagte er. „Und wenn wir das wegwerfen, besteht die große Gefahr, dass wir komplett von der Bildfläche verschwinden. TV-Rechte, Gelder, Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit – das wäre alles weg.“