Kiel oder Flensburg? Am Sonntagnachmittag wird die Meisterschale in der Handball-Bundesliga überreicht. Das Original befindet sich Mannheim, wo der Tabellenführer und Titelverteidiger THW Kiel gegen die Rhein-Neckar Löwen spielt.
Eine Kopie wird in Flensburg geparkt, wo der Tabellenzweite SG Flensburg-Handewitt die Saison gegen den HBW Balingen-Weilstetten beschließt. Rekordmeister Kiel reicht gegen Ex-Meister Löwen ein Remis, da er mit einem Punkt vor den Flensburgern liegt und den ausschlaggebenden direkten Vergleich gewonnen hat.
Funktionäre in Mannheim
Liga-Präsident Uwe Schwenker und Geschäftsführer Frank Bohmann sind in Mannheim. Das ist ein Fingerzeig, wer die Favoritenrolle beim Saisonfinale übernommen hat. Von den vorangegangenen fünf Spielen in Mannheim haben die Kieler aber vier verloren. Doch haben die Löwen in dieser Saison einige Probleme und sind nicht gleichauf mit dem Spitzenduo. „In so seinem Spiel haben wir genug Qualität und Charakter, dass wir das gewinnen“, sagte THW-Rückraumspieler Miha Zarabec. „Eigentlich müssen wir nur unser Ding machen.“
Gewinnt der THW das Rennen, wäre es der 22. Titel seiner Vereinsgeschichte. Die Flensburger konnten sich erst dreimal in die Siegerliste eintragen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther bleibt im Land und schaut sich die Heimpartie der SG an.
Corona-Saison war hart
In der schlauchenden Corona-Saison nehmen die Kieler ihr 59. Pflichtspiel in Angriff. „Wir konnten etwas Kräfte schonen, vielleicht hilft uns dieses eine Prozent mehr Energie“, sagte THW-Trainer Filip Jicha nach dem klaren Sieg über den TBV Lemgo Lippe am Donnerstag. Die Flensburger gehen in ihr 52. Pflichtspiel und schleppen sich mit mehreren angeschlagenen Spielern in die Partie.
Von ersehnter Sommerpause ist danach aber keine Rede. Kurz nach Spielschluss reisen die Spieler in ihre jeweilige Heimat oder machen Kurzurlaub. Denn knapp eine Woche später beginnt die Olympia-Vorbereitung.