Berlin (dpa) – Manager Bob Hanning von den Füchsen Berlin hat nur wenig Hoffnung, dass die Saison in der Handball-Bundesliga (HBL) noch einmal fortgesetzt wird.
«Ich rechne nicht mehr damit», sagte Hanning der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell ist der Spielbetrieb wegen der Coronavirus-Krise unterbrochen. Die Beteiligten der HBL werden sich am 20. April verständigen, wie und ob es weitergehen kann.
Aber der Liga läuft die Zeit davon. Denn bereits zuvor wurde erklärt, dass die Saison aus rechtlichen Gründen spätestens am 16. Mai wieder beginnen müsste, um sie bis Ende Juni noch beenden zu können. Hanning sieht darin vor allem für die Spieler ein Problem. «Die brauchen vier bis sechs Wochen Vorbereitung, um das Verletzungsrisiko zu minimieren», sagte er. Aktuell trainiert aber jeder Spieler noch individuell, ein Mannschaftstraining ist nicht möglich.
Hanning sieht weitere organisatorische Schwierigkeiten. «Großveranstaltungen werden sicherlich erst als allerletztes wieder genehmigt», sagte er. Und auch mögliche Geisterspiele sieht er eher skeptisch. «Weil wir von den Zuschauereinnahmen abhängig sind», betonte Hanning.
Indes will die Europäische Handball-Föderation am 24. April entscheiden, ob die Spielzeit weitergeführt werden kann. «Wir werden eine Entscheidung treffen, wie die Saison zu Ende geht», sagte EHF-Präsident Michael Wiederer in einem Gespräch mit dem Magazin «Sponsors». Bislang sehen die Planungen des europäischen Verbands vor, dass in den Club-Wettbewerben vom 1. Juni an wieder gespielt wird. Das Finalturnier der Champions League in Köln wurde bereits Ende März auf den 22./23. August, die Endrunde des EHF-Pokals in Berlin auf den 29./30. August verlegt.
Entscheidend sei aber nicht, was zu diesem Zeitpunkt beispielsweise in Köln möglich sei, betonte Wiederer. Der Blick müsse auf Gesamt-Europa gerichtet werden. Deshalb werde auch an Szenarien gearbeitet, «wenn wir im August nicht durchführen können», sagte der 64-Jährige. Fest stehe aber, dass die Finalturniere auch an den vorgesehenen Orten stattfinden sollen. Wiederer: «Ein Umzug ist für uns keine Alternative.»