Auf der Busfahrt von der Halle ins Hotel gönnten sich Deutschlands Handballerinnen nach dem überzeugenden WM-Start gegen Tschechien eine kurze Siegerparty – danach richtete sich der Fokus umgehend auf das zweite Vorrundenduell mit der Slowakei.
„Bei einer Weltmeisterschaft hat man nicht viel Zeit, Siege zu zelebrieren. Im Bus ging es richtig ab, da haben wir die coolen Momente des Spiels gefeiert. Danach ging es in die Eistonne und dann schnell ins Bett“, berichtete Rechtsaußen Amelie Berger.
Schließlich hat die DHB-Auswahl bei der Endrunde in Spanien noch einiges vor. Bereits am Samstag (18.00 Uhr/Sportdeutschland.tv) soll mit einem Sieg gegen die Slowakei das Ticket für die Hauptrunde gebucht und damit das erste Etappenziel vorzeitig erreicht werden. Bundestrainer Henk Groener hat daran nach dem starken Auftritt beim 31:21 gegen Tschechien keine Zweifel: „Ich erwarte einen Pflichtsieg, da besteht keine Frage.“
Zuversicht groß
Auch bei seinen Schützlingen ist die Zuversicht groß. „Wir wissen was wir können. Wenn wir unsere Leistung bringen, werden wir gewinnen“, versicherte Co-Kapitänin Alina Grijseels. Ähnliche Töne waren von ihrer Kapitänskollegin Emily Bölk zu vernehmen: „Gegen die Slowakei müssen wir von Beginn an das Spiel dominieren und gut in die ersten Minuten starten, damit wir unsere Leistung fortsetzen können.“
Zusätzlich Mut macht der ungefährdete 32:25-Sieg gegen die Slowakinnen vor einer Woche beim Vorbereitungsturnier in Madrid, auch wenn Grijseels mahnte: „Ein WM-Spiel ist noch mal etwas anderes.“ Dennoch wollen sich die deutschen Frauen auf dem Weg in die Hauptrunde nicht aufhalten lassen. „Wir können mit viel Selbstvertrauen auf die nächsten Aufgaben blicken“, sagte Co-Trainer Alexander Koke am Freitag.
Der klare Auftaktsieg gegen Tschechien hatte Signalwirkung – vor allem wegen der Art und Weise, wie er zustande kam. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft als eine Einheit leidenschaftlich gekämpft, mit viel Herz in der Abwehr gestanden und nach vorne mit viel Tempo gespielt hat“, lobte Groener.
Von Beginn an voll da
Hatte das DHB-Team bei den zurückliegenden Großereignissen oft Anlaufschwierigkeiten, war es dieses Mal voll da. „Die wichtigste Erkenntnis des Spiels war: Wir sind bereit für die WM“, sagte Koke und fügte hinzu: „Vielleicht treffen wir eine kleine Welle, auf der wir so weiter durch die WM surfen können.“
Auf und neben dem Parkett spürt man: In der deutschen Mannschaft stimmt die Chemie. „Ein gutes Team muss sich entwickeln. Da muss jeder die gleichen Ziele verfolgen“, sagte Grijseels und stellte fest: „Im Moment fühlt sich das gut an.“ Torfrau Dinah Eckerle bestätigte den Eindruck: „Es herrscht eine super Stimmung im Team. Wir sind alle hochmotiviert. Es passt gut.“
Auch sportlich, wie sich gegen Tschechien zeigte. Der Kader ist deutlich ausgeglichener als in den Vorjahren und spielerisch sichtlich gereift. „Alle haben gespielt, alle haben getroffen und damit ihre Erfolgserlebnisse gehabt. Das war wichtig“, sagte Groener und gab die Marschroute vor: „Jetzt heißt es ausruhen und dann eine ähnlich konzentrierte Leistung bringen wie gegen Tschechien.“