Schon wenige Minuten nach der Tore-Gala gegen Griechenland richtete sich der Blick der deutschen Handball-Frauen auf die nächste Aufgabe in der EM-Qualifikation.
Im Duell mit Belarus an diesem Sonntag (19.30 Uhr/Sport1) in Trier erwartet die DHB-Auswahl eine ungleich schwerere Aufgabe als beim 36:10 zum Aufgalopp gegen die höchstens drittklassigen Griechinnen. „Das ist eine komplett andere Mannschaft, die eine sehr körperbetonte Abwehr spielt“, warnte Bundestrainer Henk Groener vor den Osteuropäerinnen.
Seine Erwartungshaltung will der 61-Jährige deshalb aber nicht herunterschrauben. Wenn sein Team wie in der zweiten Halbzeit gegen Griechenland auftrete, „mit demselben Druck im Angriff, bin ich sicher, dass es auch ein gutes Spiel werden wird“, sagte Groener und fügte hinzu: „Wir wollen uns weiter verbessern und natürlich gewinnen.“
„Einspielen für die Weltmeisterschaft“
Vordergründig geht es zwar um wichtige Punkte für die Qualifikation zur EM-Endrunde 2022 in Nordmazedonien, Slowenien und Montenegro, aber die Partie gilt auch als erster Härtetest im Hinblick auf die WM im Dezember. „Jeder Termin trägt bei zur Weiterentwicklung der Mannschaft“, betonte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.
Kapitänin Emily Bölk blickte ebenfalls schon etwas weiter voraus. „Das primäre Ziel in diesem Spiel ist die EM-Qualifikation. Aber das lässt sich natürlich nicht von der WM trennen. Jede Partie bietet die Möglichkeit zum Einspielen für die Weltmeisterschaft“, sagte die Rückraumspielerin vom ungarischen Meister Ferencvaros Budapest.
Bei der Endrunde vom 1. bis 19. Dezember in Spanien ist Tempo-Handball aus einer kompakten Abwehr heraus gefragt, wie ihn das DHB-Team gegen Griechenland vornehmlich nach der Pause zelebrierte. „Die zweite Halbzeit war super. Die Abwehr war top, wir sind gut ins Spiel gekommen und konnten leichte Tore machen“, lobte Torfrau Dinah Eckerle ihre Teamkolleginnen.
Hoffnung auf mehr Zuschauer
Einziger Wermutstropfen: Die schwungvolle Vorstellung hätte durchaus mehr Resonanz verdient als die 518 Fans in der Arena Trier. Die Spielerinnen waren dennoch dankbar für die Atmosphäre auf den Rängen, die sie während der Corona-Pandemie bei Länderspielen fast zwei Jahre vermisst hatten. „Es war mega, nach der langen Corona-Zeit wieder vor Fans zu spielen“, sagte Bölk. „Das gibt gleich eine andere Stimmung und einem Länderspiel den entsprechenden Charakter.“
Ähnlich empfand es Rechtsaußen Amelie Berger, die mit sieben Toren beste Werferin war. Ihr Wunsch für das Spiel gegen Belarus: „Ich hoffe, wir haben Werbung gemacht, dass am Sonntag noch mehr Zuschauer kommen.“