Hamburg (dpa) – Die Handball-Bundesliga (HBL) will das Lizenzierungsverfahren für die Saison 2020/21 vorzeitig beenden. Das kündigte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann in einem Interview der «Lübecker Nachrichten» an.
«Das Lizenzierungsverfahren werden wir vorzeitig abschließen und allen Clubs unter Auflagen eine Lizenz erteilen», sagte der 55-Jährige. Die zum 1. März eingereichten Unterlagen der Vereine hätten die Auswirkungen der gegenwärtigen Corona-Pandemie «in keinster Weise berücksichtigen können», sagte Bohmann weiter. Eine Planung sei daher eine Gleichung mit vielen Unbekannten.
Um die vorerst bis zum 23. April unterbrochene Saison noch zu einem regulären Ende bringen zu können, müsste der Spielbetrieb nach Ansicht von Bohmann spätestens Mitte Mai wieder aufgenommen werden. «Sollte es tatsächlich noch die Möglichkeit geben weiterzuspielen, könnte am 24. Juni der letzte Spieltag stattfinden», sagte er dem «Mannheimer Morgen». Eine Entscheidung zur Weiterführung müsste mindestens 14 Tage vorher erfolgen.
Allerdings müsse sich die Liga auch auf das Szenario eines Saisonabbruchs vorbereiten, betonte der HBL-Chef. Wichtig wäre, dass die Spielzeit 2020/21 Ende August beginnen könne. Bohmann: «Sollte dann die Gesundheitslage immer noch keine Sportveranstaltungen zulassen, wird es sehr schwer.»
Unterdessen wurden am Samstag weitere Corona-Fälle in der Bundesliga bekannt. Nationalspieler Patrick Groetzki von den Rhein-Neckar Löwen und Michael Roth, Trainer der Füchse Berlin, haben sich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Beiden gehe es gesundheitlich aber gut.