Hampus Wanne und ein fast perfekter Abend

Sieben Tore bei den Rhein-Neckar Löwen, zehn gegen TuSEM Essen, 13 bei den Eulen Ludwigshafen, nur vier Fehlwürfe bei 30 Treffern – Hampus Wanne ist in Topform. Der Linksaußen der SG Flensburg-Handewitt zeigte am Sonnabendabend beim 29:20 (15:11)-Erfolg der SG-Handballer bei Bundesliga-Abstiegskandidat Eulen Ludwigshafen, was er sich vorgenommen hatte.

 

Weiterlesen: 13 Tore von Hampus Wanne: SG Flensburg-Handewitt gewinnt souverän in Ludwigshafen

Stachel gezogen – Tabellenführung erobert

Auf den Tag genau vor einem Jahr hatte der Außenseiter die SG mit 25:23 blamiert, Wanne war verletzt Zuhause geblieben. Der Stachel dieser Niederlage saß noch immer tief, nun ist er gezogen.

Positiver Randaspekt: Das Team von Maik Machulla überließ dem THW Kiel (34:27 in Stuttgart) die Tabellenführung keine zwei Stunden. Der Nordrivale ist am Mittwoch (18 Uhr) im Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen gefordert, die SG peilt morgen (18 Uhr) gegen den HC Erlangen den 44. Liga-Heimsieg in Serie an.

Weiterlesen: Ex-Flensburger Simon Jeppsson verpasst das Spiel an alter Wirkungsstätte und die WM

Röd geht es besser

Und schon wieder ein Schreckmoment: Der gerade erst von einer Gehirnerschütterung erholte Magnus Röd krachte in der 45. Minute – das Spiel war längst gelaufen – mit Pascal Bührer zusammen, als dieser einen Querpass abfangen wollte, während Röds Augen den Ball fixierten. Der Linkshänder kassierte wieder einen Kopftreffer und schlug hart auf dem Boden auf.

Für die unabsichtliche Aktion sah Bührer die Rote Karte, Röd verfolgte die Schlussphase mit einem Kühlpack im Nacken und einem Brummschädel von der Bank aus. „Ihm geht es gerade nicht so gut“, berichtete SG-Coach Machulla nach Abpfiff. Die gute Nachricht: Am Sonntag fühlte Röd sich besser.

Holpert schafft Entlastung

Für ihn betrat Göran Sögard das Feld, der aufgrund von Leistenproblemen eigentlich gar nicht spielen sollte. Nach vier Angriffen machte Sögard angesichts des deutlichen Vorsprungs allerdings Platz für Youngster Magnus Holpert, der noch sein drittes Bundesliga-Tor erzielte.

Im Januar will die SG sich um die dringend benötigte Entlastung für Röd bemühen. Franz Semper (Kreuzbandriss) fällt bis Saisonende aus. Die WM-Pause soll auch genutzt werden, um die Zukunft am Kreis zu klären. Jacob Heinls Vertrag läuft aus, Anton Lindskog (HSG Wetzlar) gilt als heißer Nachfolgekandidat.

Wannes 13-Tore-Gala

„Ich bin selbst überrascht“, sagte Wanne, „wie konzentriert und gut wir es im Moment machen. Ich mag das sehr“. Sein Kontertor zum 5:1 (7.) zwang Eulen-Trainer Benjamin Matschke früh zu einer Auszeit. Einen kurzen Hänger (9:7, 20.) schüttelte Flensburg schnell ab. „Die Abwehr war in der ersten Halbzeit richtig geil“, fand Wanne.

Dank der starken Deckung um Jacob Heinl und Simon Hald mit einem soliden Benjamin Buric (neun Paraden) dahinter konnte die SG Nachlässigkeiten im Angriff verkraften. Wannes sechster Treffer brachte mit der Pausensirene das 15:11. Ohne mehr als nötig zu tun, hatte Flensburg alles im Griff.

Mit Wanne ging es weiter. Seine Tore ebneten der SG den Weg zum 17:11 (33.), 21:13 (41.) und zur ersten Zehn-Tore-Führung (23:13, 44.). Am Ende lautete die Bilanz des völlig aufgedrehten Schweden: 13 Tore bei 15 Versuchen.