Hannover (dpa) – Andreas Michelmann war gar nicht gefragt worden. Der Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB) hob stattdessen den Zeigefinger, wie in der Schule, denn er hatte etwas mitzuteilen.
Neben ihm redete Frauen-Bundestrainer Henk Groener gerade über die in knapp einem Monat beginnende Weltmeisterschaft in Japan. Für den DHB ist dieses Turnier von großer Bedeutung, weil das Abschneiden der deutschen Handballerinnen darüber entscheidet, ob sie sich für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifizieren können. Dieses Abschneiden scheint Michelmann aber nicht so wichtig – zumindest was die Position des Bundestrainers angeht.
Nach dem 32:23-Testspielsieg der DHB-Auswahl in Hannover verkündete der Präsident, dass man noch vor der WM den ohnehin erst nach Olympia auslaufenden Vertrag von Groener vorzeitig verlängern wolle. Den Niederländer ehrte dieser Vertrauensvorschuss.
«Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Nationen, die langfristig arbeiten, zufällig auch die sind, die die Medaillen holen», sagte der 59-jährige Groner. Von solchen Zielen ist er mit den deutschen Frauen zwar noch weit entfernt, aber seit fast zwei Jahren arbeitet er konstant daran, die DHB-Auswahl Schritt für Schritt in die Weltspitze zu führen.