Kronau (dpa) – Beim Gewichtestemmen mit der Langhantel ist die Anstrengung von Handball-Nationalspieler Jannik Kohlbacher kaum zu sehen. Der 24-Jährige liegt im Trainingszentrum der Rhein-Neckar Löwen im badischen Kronau und drückt die Gewichte in die Höhe.
Eigentlich absolviert der Kreisläufer ein normales Krafttraining, ungewohnt ist nur, dass er dabei einen Mundschutz trägt. Das aber zählt zu den strengen Auflagen, unter denen der Bundesligist trotz des Saisonabbruchs wieder das Training aufgenommen hat.
Es werden aber nicht nur Einheiten im Kraftraum absolviert. Während Kohlbacher Gewichte stemmt, wirft Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer den Ball in der Trainingshalle nebenan gegen eine Wand. Jeder Spieler hat seinen eigenen Ball, sein eigenes Desinfektionsspray, seine eigene Harzdose. Geduscht wird zuhause. «Wir machen alles so, wie es das Gesundheitsamt vorgeschrieben hat», sagt Sportchef Oliver Roggisch. Die Mannschaft trainiert in drei Gruppen, jeweils fünf Spieler befinden sich stets draußen auf dem Sportplatz, in der Halle und im Kraftraum. Nach 30 Minuten wird gewechselt. An ein handballspezifisches Training mit Zweikämpfen ist nicht zu denken.