Die DHB-Auswahl feierte in Köln gegen Österreich einen 34:20 (19:5)-Kantersieg und damit den vierten Erfolg im vierten Qualifikationsspiel. Bester Werfer für das deutsche Team war Debütant Antonio Metzner mit fünf Toren, viermal trafen Kapitän Uwe Gensheimer und Paul Drux.
Am Dienstag fliegt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason mit viel Rückenwind zur WM-Endrunde nach Ägypten, wo sie in der Vorrunde auf Uruguay, Kap Verde und Ungarn trifft. „Das war ein toller Auftritt“, lobte DHB-Sportvorstand Axel Kromer an seinem 44. Geburtstag schon zur Pause. „Wir sind auf seinem sehr guten Weg.“
Vier Tage nach dem 36:27 im Hinspiel startete die DHB-Auswahl furios in die Partie vor leeren Rängen. Nach neun Minuten lag der EM-Fünfte des Vorjahres mit 5:0 in Führung und baute diese nach dem ersten Gegentreffer mit einem 7:0-Lauf auf 12:1 (17.) aus.
Auch ohne die etatmäßigen Abwehrstützen Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Finn Lemke, die wegen der Corona-Krise freiwillig auf die WM verzichten, stand die Abwehr um den bärenstarken Sebastian Firnhaber vom HC Erlangen stabil und ließ die Österreicher kaum einmal durchkommen. Wenn doch, war Torwart Andreas Wolff ein starker Rückhalt und sorgte mit zahlreichen Paraden für zusätzliche Sicherheit.
Der 29 Jahre alte Keeper vom polnischen Topteam Vive Kielce hatte im Vorfeld der Partie mit seiner heftigen Kritik an der WM-Absage einiger Teamkollegen für Unruhe gesorgt. Davon zeigte sich die deutsche Mannschaft jedoch unbeeindruckt und trumpfte phasenweise eindrucksvoll auf.
Im Angriff ging von allen Positionen Gefahr aus, selbst als Gislason Mitte der ersten Halbzeit munter durchwechselte. So kam Metzner zu seinem Debüt im DHB-Trikot und viereinhalb Minuten vor der Pause auch zum ersten Länderspieltor. Das bezahlte der Rückraumspieler vom HC Erlangen gleich mit einer kleinen Beule.
Nach dem Wechsel rückte Torwart-Routinier Silvio Heinevetter von der MT Melsungen für Wolff zwischen die Pfosten, um Spielpraxis zu sammeln. Der 36-Jährige bot ebenfalls eine überzeugende Leistung. Zudem gab Christian Dissinger sein Comeback und führte sich mit dem ersten deutschen Treffer in der zweiten Halbzeit gleich gut ein.
Dennoch gab es einen Bruch im deutschen Spiel, das aufgrund der vielen Personalwechsel nun nicht mehr auf Hochtouren lief. Große Lücken in der Abwehr und leichte Ballverluste im Angriff ließen die Österreicher wieder ins Spiel kommen und nervten Gislason, der beim 20:12 (39.) mit einer Auszeit reagierte. Danach strafften sich seine Schützlinge wieder und brachten den klaren Sieg locker nach Hause.