Verlorener Punkt, verletzter Spieler, vermisste Fans: Die Bundesliga-Heimpremiere verlief für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt keinesfalls nach Wunsch. Das 27:27 (13:12) gegen den HC Erlangen muss nicht nur wegen des kassierten Ausgleichs in letzter Sekunde als bitter und unnötig gewertet werden. „Wir haben den Sack einfach nicht zugemacht“, sagte ein enttäuschter Trainer Maik Machulla.
Hampus Wanne verletzt
Zu allem Überfluss verletzte sich mit Haupttorschütze Hampus Wanne (Verdacht auf Muskelfaserriss in der linken Wade) ein weiterer SG-Spieler. Und: Die zahlenmäßig magere Kulisse – 2750 Fans statt der erlaubten 4600 waren zum ersten Heimspiel gekommen – trug auch nicht zu strahlenden Gesichtern im Lager des Vizemeisters bei.
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Zumindest erlebte das Publikum gleich mal einen dramatischen Schlussakt – wenn auch nicht mit Happy End. Beim Stande von 27:26 und noch zu spielenden 13 Sekunden vergab SG-Kapitän Lasse Svan freistehend von Rechtsaußen den Matchball. Im Gegenzug parierte der starke SG-Schlussmann Kevin Möller zunächst zweimal glänzend. Jedoch bekamen die Gäste in letzter Sekunde einen Siebenmeter zugesprochen, den Christoph Steinert verwandelte. Jubel beim Außenseiter, Frust beim Favoriten.
Ein aufregendes Finale, über das sich Maik Machulla ärgerte. „Natürlich hätte Lasse das Tor machen müssen. Aber eigentlich hätten wir ihn gar nicht in diese Situation bringen dürfen, sondern die Uhr weiter runterspielen müssen.“
Vier-Tore-Führung verspielt
Zuvor hatten die ersatzgeschwächten Flensburger, die ohne Magnus Röd, Franz Semper und Göran Sögard angetreten waren, einige Gelegenheiten ausgelassen, den Gegner den entscheidenden Nackenschlag zu versetzen. Sie spielten leidenschaftlich, sie kämpften um jeden Meter – aber sie belohnten sich nicht dafür. Der 13:12-Pausenvorsprung hätte höher ausfallen und die zwischenzeitliche 21:17-Führung (45.) für einen Erfolg der Marke „Arbeitssieg“ reichen müssen.
Simon Jeppsson nicht zu halten
Selbst als der erneut erfrischend agierende Neuzugang Aaron Mensing mit seinem sechsten Treffer das 26:23 (55.) erzielt hatte, war der Fisch noch nicht geputzt. Zugegeben: Die Erlanger machten das clever und gut – und hatten in Simon Jeppsson eine echte Waffe im Rückraum. Der Ex-Flensburger nutzte die zu passive Abwehrarbeit der Gastgeber zu neun erfolgreichen Würfen. Gegen diese Kracher konnte auch der gute Kevin Möller im SG-Tor wenig ausrichten, der aber selbstkritisch anmerkte: „Hätte ich nur einen Ball mehr gehalten, hätten wir gewonnen. Es ist bitter, einen Punkt zu verlieren.“
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Und nun? Die Aussichten auf erfolgreichere Abende sind aufgrund der akuten Personalnot und des Kalibers der nächsten beiden Gegner eher trübe. Denn der FC Barcelona in der Champions League (Donnerstag) und der THW Kiel in der Bundesliga (Sonntag) stellen alles andere als Aufbaugegner dar. Maik Machulla meinte: „Wir stehen vor großen Herausforderungen, freuen uns aber auf zwei Handballfeste.“