Der Traum von Köln lebt: Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt sind der legendären Champions-League-Endrunde in der Domstadt ein gutes Stück näher gekommen. Der deutsche Vizemeister gewann in eigener Halle das Achtelfinal-Hinspiel gegen Pick Szeged mit 25:21 (14:10) und verschaffte sich somit ein kleines Polster für das Rückspiel in Ungarn in acht Tagen. Sollte die SG diesen Vorsprung dort behaupten, müsste sie im Viertelfinale die hohe Hürde FC Barcelona überspringen, um das begehrte Ticket für das Final4 zu ergattern.
Hauptsache gewinnen! Diese Devise hatte Maik Machulla vor dem Anpfiff ausgegeben. Dass am Ende ein Sieg mit vier Toren heraussprang, dürfte den Trainer mehr als zufrieden gestellt haben – angesichts der erneut widrigen Umstände.
Ohne Svan, Jakobsen und Röd
Denn die Gastgeber mussten kurzfristig auf Lasse Svan und Emil Jakobsen (Magen-Darm-Grippe) sowie Magnus Röd (Corona) verzichten und zwei Drittel des Spiels ohne Chefdirigent Jim Gottfridsson (verletzt nach zehn Minuten) auskommen. Und auch der Faktor Fan spielte angesichts von nur 1522 Zuschauern in der Flens-Arena keine entscheidende Rolle.
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Als großer Trumpf erwies sich jedoch die Flensburger Abwehr, die über 60 Minuten einen tollen Job gegen die schweren Jungs aus Szeged ablieferte.
Das sagte SG-Kreisläufer Johannes Golla, der zusammen mit Simon Hald Schwerstarbeit im Mittelblock verrichten musste. Und dahinter lief Torhüter Benjamin Buric mal wieder heiß.
Das waren die Garanten dafür, dass die SG nach einem zähen Start (5:5/14.) das Kommando übernahm und auf 13:7 (28.) davoneilte. Nach der Pause kam der ungarische Meister, der auf Kreisläufer-Koloss Bence Banhidi verzichten mussten, zwar mehrfach bis auf zwei Tore (17:15/40.) wieder heran. Doch die kampf- und willensstarken Hausherren behielten kühlen Kopf – und auch die Führung.
Gottfridsson kommt zurück
In den letzten Minuten kam dann Gottfridsson zurück aufs Feld und sorgte mit zwei Treffern dafür, dass ein für die Psyche wichtiger Sieg heraussprang. „Es war ein hartes Spiel und ein großer Kampf“, sagte Johannes Golla. „Wir sind glücklich über das Ergebnis, wissen aber, dass uns nun in Ungarn ein ganz schwerer Gang erwartet.“
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Möller – Golla (4), Hald (3), Wanne (5/1), Steinhauser (3/1), Mensah (3), Sögard (3), Gottfridsson (2), Semper (n.e.), Mensing, Einarsson (2), Lindskog (n.e.).
Pick Szeged: Mikler, Alilovic – Tönnesen (3), Bodo (2), Martins (3), Henigman, Radivojevic (1), Gaber, Sostaric (1), Frimmel (1), Garciandia (5), Bombac (3), Rosta (1), Mackovsek (1), Blonz.
SR: Jorum/Kleven (Norwegen).
Zeitstrafen: 2:3 – Rote Karte: Bodo (Szeged/16./Foul) – Siebenmeter: 2/4:0/3.
Zuschauer: 1522.