Die SG Flensburg-Handewitt hat nach der langen WM-Pause einen perfekten Jahresstart hingelegt und ihre Titelambitionen in der Handball-Bundesliga eindrucksvoll untermauert.
Der Vizemeister kam am Sonntag bei der TSV Hannover-Burgdorf nach leichten Anlaufschwierigkeiten zu einem ungefährdeten 33:26 (18:16)-Sieg und verteidigte mit 27:3 Punkten die Tabellenführung.
Die Flensburger hatten gleich doppelten Grund zur Freude, denn die unmittelbaren Verfolger patzten. Die Rhein-Neckar Löwen (23:9) unterlagen am Sonntag bei Frisch Auf Göppingen ebenso überraschend mit 32:34 wie die Füchse Berlin (23:7) am Vortag beim HC Erlangen mit 27:30. Der viertplatzierte Titelverteidiger THW Kiel (22:2) befindet sich nach einem Corona-Fall weiter in Quarantäne und greift erst am nächsten Wochenende wieder ins Bundesliga-Geschehen ein.
„Wir hatten in den ersten 20 Minuten große Probleme. Danach haben wir sehr gute Entscheidungen getroffen und hatten die nötige Effektivität im Angriff. Es macht mich stolz, wie die Mannschaft immer wieder neue Ausfälle kompensiert“, fand Flensburgs Trainer Maik Machulla am Sky-Mikrofon lobende Worte für den Auftritt seines ersatzgeschwächten Teams in Hannover.
Dabei lief es für den Spitzenreiter zunächst nicht nach Plan. Nach 16 Minuten lagen die Gäste beim 6:10 mit vier Toren hinten. Machulla reagierte mit einer Auszeit, in der er das Abwehrsystem von einem 5:1 zu einer 6:0-Deckung korrigierte. Das zeigte die erhoffte Wirkung. Sieben Minuten später schaffte Flensburg beim 13:12 erstmals eine Führung und gab diese bis zum Ende nicht mehr ab. Bester Werfer war Rückkehrer Lasse Møller mit acht Toren. „Er war lange verletzt. Wir sind froh, dass er wieder da ist“, sagte Machulla.
Auch zehn Tore von Kapitän Uwe Gensheimer bewahrten die Rhein-Neckar Löwen nicht vor der Pleite in Göppingen. „Wir haben nicht richtig in die Partie gefunden. Dennoch wäre in der Schlussphase noch ein Unentschieden drin gewesen, aber wir haben die Big Points nicht gemacht“, sagte Löwen-Trainer Martin Schwalb. Beim Sieger überragten die Nationalspieler Marcel Schiller (9 Tore) und Sebastian Heymann (7).
Bereits am Samstag gab es für die Füchse Berlin in Erlangen nach zuvor neun Siegen in Serie einen unerwarteten Dämpfer. „Wir waren richtig gut drauf und haben uns das natürlich anders vorgestellt. Und es ist ärgerlich, weil es selbst verschuldet war“, schimpfte Trainer Jaron Siewert über die Niederlage.