Die SG Flensburg-Handewitt hat ein außergewöhnliches Handball-Jahr als Tabellenführer der Bundesliga abgeschlossen.
Durch den 29:24 (17:13)-Erfolg beim SC DHfK Leipzig geht der Vizemeister mit 25:3-Punkten in die rund sechswöchige Saisonpause. Erster Verfolger der Flensburger sind vorerst die Rhein-Neckar Löwen (23:7), die sich locker mit 39:24 (19:8) gegen den Tabellenletzten HSC 2000 Coburg durchsetzten. Titelverteidiger THW Kiel (22:2) rutschte dagegen auf den dritten Platz ab, der Rekordchampion hat allerdings auch einige Spiele weniger als das Spitzenduo absolviert.
„Es war sehr kräftezehrend, weil wir uns um viele Dinge kümmern mussten, die nicht das Sportliche betreffen. Das kostet wahnsinnig viel Energie“, sagte Flensburgs Trainer Maik Machulla beim TV-Sender Sky zur bisherigen Spielzeit unter Corona-Bedingungen. „Aber ich denke, dass wir alle aus dieser Zeit sehr viel lernen werden, nämlich ein wenig demütiger und ruhiger zu sein und manche Dinge entspannter zu sehen, weil es wichtigere Dinge gibt als den Sport.“
Erst am Samstag war kurzfristig eine weitere Partie abgesagt worden. Weil ein Spieler des HC Erlangen positiv auf das Coronavirus getestet worden war, musste das für Sonntag geplante Spiel der Franken gegen die HSG Nordhorn-Lingen ausfallen. Schon zuvor waren die für Samstag geplanten Partien zwischen Frisch Auf Göppingen und GWD Minden sowie zwischen den Eulen Ludwigshafen und der MT Melsungen coronabedingt abgesagt worden.
Dennoch fanden auch an diesem Wochenende noch mehrere Spiele statt. Neben Flensburg und den Löwen festigten auch die Füchse Berlin mit einem 29:23 (16:11)-Sieg beim TBV Lemgo ihren Platz in der Spitzengruppe der Liga. Zuvor hatte am Samstag der SC Magdeburg durch ein 33:25 (19:10) gegen die TSV Hannover-Burgdorf Rang fünf und damit den Platz hinter den Berlinern gehalten. Ganz oben aber stehen die Flensburger, bei denen der Schwede Hampus Wanne mit neun Treffern bester Werfer war.
Die Rhein-Neckar Löwen bleiben trotz der zuletzt deutlichen Niederlage in Kiel (23:32) am Tabellenführer dran, auch weil Nationalmannschafts-Kapitän Uwe Gensheimer gegen Coburg gewohnt treffsicher agierte. Dem 34-Jährigen gelangen sieben Tore.