Der VfL Lübeck-Schwartau hat im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause verhindert, dass sich die Situation im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga zuspitzt. Die Hansestädter gewannen unter dem neuen Trainer Michael Roth bei dessen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte das Kellerduell beim TV Großwallstadt mit 24:23 (11:8), kletterten auf den elften Tabellenplatz und verschafften sich damit etwas Luft.
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Nur eine Trainingseinheit hatte Roth, um sich einen Eindruck von seiner neuen Mannschaft zu verschaffen, nachdem er am Donnerstag, 27. Januar, als Nachfolger für den freigestellten Piotr Przybecki sein Amt als neuer VfL-Coach angetreten hatte. Am Freitag ging es bereits mit dem Bus nach Großwallstadt. In Einzelgesprächen hatte der 59-Jährige versucht, jeden seiner neuen Schützlinge schnell kennenzulernen. Und weil im Abstiegskampf der Kopf eine entscheidende Rolle spielt, legte der erfahrene Coach besonderen Wert darauf, sein Team mental gut vorzubereiten.
Klockmann mit 15 Paraden
Bei Dennis Klockmann hatte er dabei offensichtlich das Maximum herausgeholt: Der Keeper, der nach seiner Knie-Operation sein Comeback feierte, brachte es am Ende auf insgesamt 15 Paraden, zehn davon allein in der ersten Halbzeit. Der Routinier war einer der Matchwinner. „Er hat uns damit sehr geholfen“, lobte Roth nach der Partie den erfahrenen Schlussmann.
Starke Abwehrleistung
Beim Abschlusstraining am Samstagmorgen in Großwallstadt hatte der Neu-Coach den Fokus auf die Defensive gelegt, als „Basis für ein erfolgreiches Spiel“ und freute sich später, dass die Trainingsarbeit offensichtlich gefruchtet hatte. Der VfL agierte in der Abwehr kompakt, konzentriert und mit der nötigen Aggressivität. Am Ende gab es dafür ein Extralob des Trainers: „Das haben die Jungs perfekt umgesetzt.“
Vier-Tore-Vorsprung
Die Gäste fanden zudem besser ins Spiel, setzten sich auf 8:4 (21.) ab. In der Folge aber wurde ein Defizit der Lübecker deutlich, das sich in der Kürze der Zeit noch nicht hatte beheben lassen: die Chancenverwertung. Der VfL ließ einige Möglichkeiten liegen und verpasste eine deutlichere Führung, die für mehr Ruhe gesorgt hätte.
Gummersbach gleicht aus
Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff erzielte Mario Stark den 13:12-Anschlusstreffer (40.). Roth versuchte während einer Auszeit Korrekturen vorzunehmen. Doch die Lübecker taten sich im Angriff weiter schwer und leisteten sich einige technische Fehler, die bereits vor der Winterpause einige Punkte gekostet hatten. Die Folge: Der 14:14-Ausgleich.
VfL findet zurück in die Spur
Die Gäste aber fanden zurück in die Spur und bauten die Führung wieder aus. Janik Schrader traf per Siebenmeter zum 16:14 (48.), Martin Waschul besorgte 30 Sekunden später nach einem Tempogegenstoß das 17:14 (48.). Und als vier Minuten vor Ultimo Mex Raguse die Kugel zum 23:19 versenkte und Klockmann den folgenden Angriff der Gastgeber entschärfte, schien die Vorentscheidung gefallen.
Hansen macht den Sack zu
Großwallstadt kam mit zwei schnellen Toren zwar noch einmal heran. Die Lübecker aber bewiesen, wie von Roth erhofft, mentale Stärke: Hansen traf zum 24:21 (59.) und sorgte damit für den nötigen Vorsprung, den der VfL ins Ziel rettete.
Sieg gibt Selbstvertrauen
„Wir sind natürlich sehr zufrieden. Wir haben uns taktisch super verhalten und haben nie den Kopf verloren. Das wird uns Selbstvertrauen für die kommenden Wochen geben“, freute sich der Neu-Coach über den erfolgreichen Einstand an alter Wirkungsstätte.
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Bereits am Mittwoch, 2. Februar, steht für den VfL die nächste Partie auf dem Programm. Um 19 Uhr steht für die Lübecker dann das Ostseederby beim Tabellensechsten HC Empor Rostock an.
VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann (15 Paraden, 1 Siebenmeter), Conrad, Voncina – Potratz, Gonschor, Raguse (2), Mizumachi, Bruhn (3), Hansen (2), Schult (1), Ranke (3), Skorupa (4), Versteijnen (5), Schrader (3/2), Waschul