Eine Woche vor dem Start der Handball-WM in Ägypten hat sich die deutsche Nationalmannschaft angriffslustig präsentiert. Das umgebaute DHB-Team, das in dieser Besetzung noch nie zusammen gespielt hat, gewann das EM-Qualifikationsspiel – einen Test unter verschäften Bedingungen – in Österreich mit 36:27 (22:16).
Damit festigte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason ihre Spitzenposition in Gruppe 2. Deutschland weist nach drei Siegen aus drei Spielen unter Gislason 6:0 Punkte auf.
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Deutsches Angriffsfeuerwerk
Vor leeren Zuschauerrängen in Graz erwischte Österreicht den besseren Start und führte 7:5 (11. Minute). Besonders Boris Zivkovic profitierte von Schwächen in der neu formierten und zu passiven deutschen Defensive, in der Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt) und Debütant Sebastian Firnhaber (HC Erlangen) erstmals gemeinsam im Zentrum deckten. Torwart Andreas Wolff war zunächst auch kein Faktor.
Im Angriff schüttelte das DHB-Team leichte Probleme im Positionsangriff schnell ab und zeigte Spielfreude. Mit hohem Tempo suchten Julius Kühn und Co. den Weg nach vorne. Kai Häfner schloss einen 3:0-Lauf zum 8:7 (14.) ab, Golla traf per Doppelschlag zum 13:10 (20.). Deutschland bekam die Partie in den Griff und hielt das Tempo hoch, auch als Gislason durchwechselte. Fabian Böhm, der zudem als Spitze einer 5:1-Abwehr operierte, erzielte das 18:13 (26.), Marcel Schiller von der Siebenmeter-Linie das 22:16.
Kurze Schwächephase
Eine Schwächephase mit überhasteten Abschlüssen (24:21, 37.) zwang Gislason nach der Pause zu einer schnellen Auszeit. Deutschland gewährte Österreich noch das 24:22, zog dann aber wieder davon. Der eingewechselte Johannes Bitter parierte einige Würfe, Linksaußen Schiller war in Torlaune – 27:23 (42.). Die Geduld war zurück im deutschen Spiel, so wuchs der Vorsprung kontinuierlich an.
Österreich: Bauer, Eichberger (26.-30.) – Weber (3), Frimmel (7/1), Dicker (2), Herburger, Zeiner (1), Zivkovic (7), Pratschner, Ranftl, Wagner (3), Huber (2), Jochmann, Hutecek (1), Stevanovic (1), Neuhold
Deutschland: Wolff, Bitter (ab 31.) – Gensheimer (n.e.), Golla (4), Reichmann (2), Knorr (2), Firnhaber (2), Weber (1), Häfner (2), Schiller (11/8), Kühn (4), Böhm (3), Kastening (3), Schmidt (1), Drux (1)
Schiedsrichter: Horvath/Marton (Ungarn)
Zuschauer: keine
Zeitstrafen: 6:4
7m: 1/4:8/8